Unter den Getöteten ist laut türkischem Gesundheitsministerium ein Israli, unter den Verwundeten sind zwölf Ausländer: Ein Deutscher, sechs Israelis, zwei Iren sowie jeweils ein Bürger aus Island, dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Auswärtige Amt in Berlin empfahl deutschen Touristen, in ihren Hotels zu bleiben.
Bei dem Anschlag kamen vier Menschen ums Leben. Auch der Attentäter starb. Zu der Tat bekannte sich bislang niemand. Die Explosion ereignete sich laut Korrespondentenberichten in der Einkaufsstraße Istiklal im europäischen Teil der Stadt. In der Nähe des Explosionsortes befindet sich ein Einkaufszentrum.
Lüders: "Die Zeichen sind auf Sturm gesetzt"
Die Sicherheitsvorkehrungen in der Türkei sind nach einer Reihe von Attentaten erhöht. Trotzdem kommt es aber immer wieder zu Anschlägen. Zuletzt waren in Ankara vor knapp einer Woche 37 Menschen bei einer Explosion ums Leben gekommen, zu dem sich die radikale Kurdengruppe "Freiheitsfalken Kurdistans" bekannte. Der Angriff sei eine Vergeltung für das Vorgehen der türkischen Truppen im Südosten der Türkei gewesen, erklärte die Gruppe im Internet.
Der Nahost-Experte Michael Lüders sagte im Deutschlandfunk, die jüngsten Anschläge seien nur Vorboten für das, was in den nächsten Wochen und Monaten passieren könnte. "Das Ziel ist natürlich klar: Radikale Kurden wollen die Türkei zurück an den Verhandlungstisch zwingen." Am Ende könne das Land in einen bürgerkriegsähnlichen Zustand kommen.
Sicherheitswarnungen gegen deutsche Vertretungen
Wegen "sehr konkreter" Hinweise auf geplante Anschläge sind die diplomatischen Vertretungen Deutschlands sowie die deutschen Schulen in der Türkei seit Donnerstag geschlossen.
In der Türkei kommt es immer wieder zu Anschlägen. In Istanbul hatte im Januar ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugerechnet.
(hba/dk)