Lampedusa
Italien fordert EU-Blockade für Migranten-Überfahrten

Italiens Ministerpräsidentin Meloni verlangt Hilfen von der Europäischen Union, um Migranten an der Überquerung des Mittelmeers zu hindern.

16.09.2023
    Geflüchtete warten darauf, von der Insel Lampedusa auf das Festland gebracht zu werden.
    Geflüchtete warten darauf, von der Insel Lampedusa auf das Festland gebracht zu werden. (AP / dpa / Valeria Ferraro)
    In einer Videobotschaft anlässlich der dramatischen Lage auf der Insel Lampedusa erklärte sie, notfalls müssten die Boote mit Hilfe der Marine am Ablegen gehindert werden. Meloni hatte im Wahlkampf versprochen, die Migration über das Mittelmeer einzudämmen. Die Rechtspopulistin steht daher innenpolitisch unter Druck.
    Der Migrationspolitiker der Grünen im Europaparlament, Marquardt, kritisierte die italienische Haltung. Lampedusa sei aufgrund der vielen Geflüchteten zwar überlastet - der Rest Italiens jedoch nicht, sagte Marquardt im Deutschlandfunk. Es sei auch im Interesse Deutschlands, innerhalb der EU deutlich härter zu verhandeln, wenn es um eine gerechtere Verteilung von Migranten gehe.
    Die Bundesregierung will angesichts der Massenankunft auf Lampedusa die freiwillige Aufnahme von Migranten aus Italien fortsetzen. Das erklärte Innenministerin Faeser. Die Aufnahme war vor kurzem gestoppt worden, weil sich Italien geweigert hatte, abgelehnte Asylbewerber entsprechend dem Dublin-Verfahren wieder zurückzunehmen.
    Diese Nachricht wurde am 16.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.