Auch wollte die Behörde von dem Unternehmen wissen, ob die Daten der Nutzenden auf Servern in China gespeichert werden.
Die App der chinesischen Firma Deepseek ist in kurzer Zeit zu einer der am meisten heruntergeladenen kostenlosen Anwendung auch hierzulande geworden. Experten zufolge liegt das Modell R1 bei seiner Leistungsfähigkeit mit der KI-Software der US-Konkurrenzunternehmen auf gleicher Höhe. Weil die Entwicklung der KI-Anwendung nach Angaben von Deepseek nur ein Bruchteil dessen kostete, was US-Firmen ausgaben, fielen die Kurse von US-Tech-Unternehmen am Montag stark.
Die italienische Datenschutzbehörde will nun unter anderem wissen, welche Informationen genutzt wurden, um das Programm zu trainieren. Das Unternehmen aus dem chinesischen Hangzhou habe 20 Tage Zeit für eine Antwort.
Italien sperrte 2023 als erstes westliches Land die generative KI ChatGPT des US-Unternehmens OpenAI für einige Wochen. Die Datenschutzbehörde kritisierte damals, dass OpenAI keine Rechtsgrundlage für das massenhafte Sammeln und Speichern personenbezogener Daten habe, mit denen der ChatGPT zugrunde liegende Algorithmus trainiert werde. Es verwies auch auf mangelnde Klarheit darüber, wessen Daten gesammelt würden. OpenAI reagierte, veröffentlichte Informationen zur Datengewinnung und passte seine KI teilweise an. Italien hob die Sperre daraufhin wieder auf.
OpenAI prüft mögliche Spionage zugunsten von Deepseek
Der ChatGPT-Entwickler OpenAI und sein Partner Microsoft gehen einem Bericht zufolge unterdessen dem Verdacht eines Datenklaus durch chinesische Konkurrenz nach. Sicherheitsexperten von Microsoft hätten im vergangenen Herbst den Abfluss großer Datenmengen über eine Schnittstelle der OpenAI-Software beobachtet, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Verantwortlichen hierfür stünden mutmaßlich mit Deepseek in Verbindung.
David Sacks, der die KI-Politik des US-Präsidenten Trump koordiniert, bezeichnete den Diebstahl geistigen Eigentums in einem TV-Interview als möglich. "Es gibt stichhaltige Beweise, dass Deepseek Informationen aus den KI-Modellen von OpenAI destilliert hat." OpenAI äußerte sich auf Anfrage ähnlich und betonte, dass chinesische und andere Firmen ständig versuchten, die KI-Programme der führenden Entwickler aus den USA zu kopieren. Den Namen Deepseek nannte OpenAI nicht.
Diese Nachricht wurde am 29.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.