Nicht einmal deren Gründer, der Komiker Beppe Grillo. Seine Schimpftiraden gegen die politische Kaste Italiens, gegen Parteien und Brüsseler Technokraten hatten ihm den Ruf eines Populisten, Antipolitischen und Europaskeptikers eingehandelt. Unbekannte zogen als Fünf-Sterne-Abgeordneten und Senatoren in die italienischen Parlamentskammern. Heftige Polemiken über mangelnde interne Demokratie, Autoritarismus, Ausschlüsse und Austritte von Fraktionsmitgliedern haben die ersten zwei Parlamentsjahre der Neugewählten begleitet.
Doch sind viele Italiener davon überzeugt, dass die Fünf-Sterne-Abgeordneten momentan die einzige Opposition gegen die neoliberale Politik der regierenden Großen Koalition darstellen - und die einzige Hoffnung auf ein Land, in dem die Gesetze für alle gelten, die Verwaltung funktioniert, und das nicht von korrupten Seilschafen regiert wird. Denn, so bilderstürmerisch sie sich auch geben, im Parlament sind die sogenannten Grillini vor allem als Verteidiger von Recht und Gesetz aufgefallen, als Kämpfer gegen Korruption und Verschwendung und für Transparenz der Verwaltung.
Produktion: DLF 2015