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Italien
Wieder führerloses Flüchtlingsschiff entdeckt

Vor der Küste Italiens haben die Behörden ein weiteres Schiff mit Hunderten Flüchtlingen entdeckt, das auf das Festland zusteuerte. Wie schon im Fall des Frachters "Blue Sky M" soll keine Besatzung mehr an Bord sein. Die Küstenwache startete einen Rettungseinsatz.

    Die italienische Küstenwache hat am 20. Dezember nach eigenen Angaben 194 Syrer aus dem Mittelmeer gerettet.
    Wie bei einem solchen Einsatz im Dezember greift die italienische Küstenwache immer wieder Schiffe mit Flüchtlingen im Mittelmeer auf. (picture alliance / dpa / EPA / handout photo 'Guardia Costera')
    Der Frachter "Ezadeen", der unter der Flagge Sierra Leones fährt, wurde vor der Küste der Hafenstadt Crotone in Süditalien entdeckt. Noch in der Nacht setzte die Küstenwache aus der Luft mehrere Einsatzkräfte auf dem Schiff ab. Sie brachten es mittlerweile unter ihre Kontrolle. Nun soll der Frachter in den Hafen von Crotone geschleppt werden. Nach Angaben der Behörden befinden sich etwa 450 Menschen auf dem Schiff.
    Offenbar war es einem Flüchtling an Bord gelungen, einen Notruf per Funk abzusetzen, nachdem die Besatzung das Schiff verlassen hatte. Die italienische Küstenwache entdeckte es schließlich aus der Luft. Mittlerweile sollen die Motoren des Schiffs ausgefallen sein. Es befindet sich etwa 65 Kilometer vor der Küste Italiens.
    Ärzte sollen sich um Passagiere kümmern
    Wegen schlechten Wetters können derzeit nur Rettungskräfte aus der Luft auf dem Frachter abgesetzt werden. Unter anderem sollen sich mehrere Ärzte eines isländischen Patrouillenboots um die Menschen auf dem Frachter kümmern.
    Erst am Silvestertag hatte die italienische Küstenwache den führerlosen Frachter "Blue Sky M" im Mittelmeer ausfindig gemacht, der auf das Festland zusteuerte. Einsatzkräften gelang es schließlich, das Schiff unter ihre Kontrolle zu bringen. An Bord befanden sich fast 800 Flüchtlinge.
    (pr/cvo)