Trotz Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs
Italiens Regierung rechtfertigt Freilassung von libyschen Polizeichef

Die italienische Regierung hat die Freilassung eines vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen gesuchten Libyers verteidigt.

    Der italienische Innenminister Matteo Piantedosi spricht vor dem Senat in Rom.
    Der italienische Innenminister Matteo Piantedosi spricht vor dem Senat in Rom. (AP / Roberto Monaldo)
    Der Verdächtige Osama al-Masri Njeem sei aus Gründen der Staatssicherheit nach Libyen zurückgeführt worden, erklärte Innenminister Piantedosi. Njeem soll ein Gefängnis in Tripolis geleitet haben, in dem Tausende von Menschen über längere Zeiträume inhaftiert waren. Ihm wird die Anweisung von Mord, Vergewaltigung und Folter vorgeworfen. Njeem war am Sonntag in Turin festgenommen worden; kam aber bereits zwei Tage später wieder frei. Italien ist Unterzeichnerstaat des Gründungsdokuments des Internationalen Strafgerichtshofs und somit zur Festnahme per Haftbefehl gesuchter Verdächtiger verpflichtet.
    Diese Nachricht wurde am 24.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.