Washington
Italiens Regierungschefin Meloni zu Gast bei Trump

Italiens Regierungschefin Meloni ist zu ihrem Treffen mit US-Präsident Trump in Washington eingetroffen. Eines der Hauptthemen ihres Gesprächs im Weißen Haus ist der Zoll-Konflikt zwischen den USA und der EU. Trump erklärte zum Auftakt, er gehe "zu 100 Prozent" von einer Einigung mit Europa aus, nannte jedoch keine Details. Auch Meloni äußerte sich optimistisch.

    US-Präsident Donald Trump empfängt Italiens Premierministerin Giorgia Meloni vor dem Weißen Haus in Washington.
    Italiens Premierministerin Giorgia Meloni ist zu Gesprächen über den Zollstreit bei US-Präsident Donald Trump eingetroffen. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Tom Brenner)
    Sie halte die Vereinigten Staaten für einen zuverlässigen Partner. Die Italienerin hatte sich in dem von Trump begonnen Zollstreit mit der Europäischen Union als Vermittlerin angeboten und sich vor ihrem Besuch in Washington mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen abgestimmt. Meloni wird eine gewisse Nähe zur Trump-Regierung sowie deren Berater Elon Musk nachgesagt. Gleichwohl kritisierte auch sie wie viele andere europäische Regierungschefs die amerikanischen Sonderzölle. Nach ihrer Rückkehr aus Washington will Meloni am Karfreitag US-Vizepräsident Vance in Rom empfangen.
    Trump hatte Anfang April Extra-Abgaben von 20 Prozent für die EU angekündigt. Eine Woche später verkündete er einen Aufschub um 90 Tage. Ein von ihm "Basis"-Zoll genannter Satz von zehn Prozent blieb aber bestehen. Zur Frage, ob er Kommissionspräsidentin von der Leyen treffen will, äußerte er sich nicht. Die Brüsseler Behörde verhandelt im Namen der Mitgliedsländer über die Handelsbarrieren.

    Warnung des IWF

    Derweil warnte die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Georgiewa, vor wachsenden Belastungen für die Weltwirtschaft. Die neuen Wachstumsprognosen würden zwar keine Rezession, aber deutliche Abwärtskorrekturen beinhalten. Für einige Länder werde es zudem Aufwärtskorrekturen bei der Inflationsprognose geben.
    Gleichzeitig äußerte Georgiewa Sorge über zunehmende Nervosität an den Finanzmärkten. Die Unsicherheit sei "buchstäblich durch die Decke gegangen". Der eskalierende Handels-Konflikt habe das Vertrauen in das internationale Wirtschaftssystem erschüttert und belaste nicht nur kleinere Volkswirtschaften, sondern auch große Handelspartner.
    Diese Nachricht wurde am 17.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.