Schuldenerlass
IWF will Kreditkosten der Mitglieder um Milliardenbetrag jährlich senken

Vor dem Hintergrund von Forderungen nach Schuldenerlass für ärmere Staaten will der Internationale Währungsfonds seinen Kritikern entgegenkommen.

    IWF-Direktorin Kristalina Georgieva spricht in ein Mikrofon.
    IWF-Direktorin Kristalina Georgieva (imago images / AFLO)
    IWF-Direktorin Georgieva kündigte eine Senkung der Kreditkosten an. Man habe Maßnahmen genehmigt, um die Belastung für die betroffenen Mitgliedstaaten um etwa 1,2 Milliarden Dollar jährlich zu senken.
    Der IWF erhebt Zuschläge für Kredite, die eine bestimmte Schwelle oder Laufzeit überschreiten. So soll die übermäßige Inanspruchnahme von IWF-Mitteln verhindert werden. Die voraussichtliche Zahl der Länder, die 2026 noch Zuschläge zahlen müssen, werde von 20 auf 13 zurückgehen, hieß es. Laut einer Untersuchung an der Universität Boston zahlen derzeit die Ukraine, Ägypten, Argentinien, Ecuador und Pakistan die höchsten Aufschläge.

    Vollständige Abschaffung der IWF-Zuschläge gefordert

    Nichtregierungsorganisationen und auch einige Ökonomen fordern die vollständige Abschaffung der IWF-Zuschläge. Sie argumentieren, dass die kreditnehmenden Länder ausgerechnet dann zusätzlich belastet würden, wenn sie sowieso in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage seien. Das mache die beabsichtigte Hilfe der IWF-Kredite zunichte.
    Weil die weltweit höheren Zinssätze die Kreditkosten in die Höhe treiben, hatte der IWF dieses Jahr erstmals beschlossen, seine Gebühren- und Zuschlagspolitik zu überprüfen. Eine Aufgabe des IWF ist die Vergabe von Krediten an Länder ohne ausreichende Währungsreserven, die in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten sind.
    Diese Nachricht wurde am 12.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.