Damit endet ein sieben Jahre währender Kampf des Skandalfunktionärs aus dem Karibik-Staat, der sich aber weiter im Recht sieht. In einem Statement verschanzte er sich hinter angeblich edelsten Zielen der FIFA. Der Fußball-Weltverband habe stets eine gerechte WM-Austragung betrieben, besonders in Hinblick auf die Entwicklungsländer – die seien wirtschaftlich abgehängt worden, weil sie „lange Zeit unter kolonialer Herrschaft standen“.
Warner argumentiert seit Jahrzehnten mit der Dritten Welt – zugleich hat sich der gelernte Geschichtslehrer laut Aktenlage um einen zweistelligen Millionenbetrag an Fußballgeldern bereichert. Im Jahr 2020 hieß es in einer US-Anklageschrift, dass Warner über diverse Scheinfirmen fünf Millionen Dollar erhalten habe, um für Russland als WM-Gastgeber 2018 zu stimmen. Er gilt als Wähler für Katar 2022, zudem wird ein 10-Millionen-Dollar-Geldfluss rund um die WM 2010 aus Südafrika an Warners Karibik-Verband CFU untersucht.
Im Zuge der WM-Affäre in Deutschland flog ein Vertrag auf, den Bewerberchef Franz Beckenbauer vier Tage vor dem FIFA-Votum mit Warner signiert und der Leistungen von ca. 10 Millionen D-Mark für dessen Nationalverband umfasst hatte. Warner soll laut einem Top-Berater die entscheidende Stimme für Deutschland abgegeben haben.
Sollte Warner, im Fußball längst lebenslang gesperrt, in einem US-Gefängnis landen, könnte er über die FIFA auspacken. Schon 2015 hatte der 79-jährige einen „Tsunami“ an Enthüllungen angedroht – und ein Papier vorgelegt, dass ihm die WM-Fernsehrechte für den karibischen Raum zu einem Spottpreis zuschanzte. Sicher ist: Das Okay für Warners Auslieferung in die USA bringt nun viele korrupte Weggefährten erneut ins Schwitzen.