Unterwegs in Chelmer, einem Stadtteil von Brisbane, etwa zehn Autominuten von der City entfernt. Gepflegte, kurz geschorene Vorgärten, Einfamilienhäuser mit Mittelklassewagen vor der Tür, einladende Parks. Zu Beginn des Jahres aber war Chelmer nicht wiederzuerkennen. Das Viertel, eine von Brisbanes grünen Lungen, erstickte unter einer braunen Brühe aus Schlamm, Abwasser und Unrat. Queenslands Jahrhundertflut hatte ganze Arbeit geleistet: Chelmer stand acht Meter unter Wasser. Über Wochen. Das Hochwasser ist längst abgelaufen, aber die Spuren der Trümmer, die es damals mitgerissen hat, sind immer noch da.
Thomas Granato ist auf Sondermüllpatrouille. Der 38-Jährige ist Fachmann für Asbest-Entfernung. Und noch nie hatte er mehr zu tun, als nach der Flut. Die Wassermassen haben Tausende alte Geräteschuppen, Dächer und Garagen weggespült, zertrümmert und dabei Asbestfasern freigesetzt. Überall in Brisbane. Allein in Chelmer hat Grenato schon mehr als 20 Stellen als "gesundheitsgefährdend" abgesperrt. Meist harmlos aussehende Haufen mit Schutt, die direkt am Straßenrand darauf warten, abgeholt zu werden.
"Das Zeug liegt einfach auf dem Gehweg, es muss schleunigst weggeschafft werden, das Gesundheitsrisiko ist einfach zu groß. Ohne eine Maske würde ich das nicht anfassen und niemand ist hier zu 100 Prozent sicher."
Thomas Grenato trägt immer eine Gesichtsmaske bei der Arbeit, einen dicken Schutzanzug mit Kapuze und Spezialhandschuhe. Denn Asbestfasern einzuatmen ist gefährlich, kann Lungenschäden verursachen und im schlimmsten Fall zu tödlichem Lungenfellkrebs oder Asbestose führen.
Nur ein paar Gehminuten weiter entdeckt Thomas auf dem Grünstreifen neben der Straße einen mannshohen Haufen Bauschutt. Dachziegel, Wandverkleidungen und alte PVC-Fliesen voller Asbest - in kleine Stücke zerbrochen und nur notdürftig mit einer Plane abgedeckt. Anwohnerin Jeanette Howlett hatte keine Ahnung, dass eine Ladung Sondermüll vor der Haustür liegt.
"Die Gemeindeverwaltung wollte schon längst jemand schicken, der das Zeug wegschafft. Aber sie haben nichts weiter getan als ein wenig Erde darüber zu kippen. Die hat der Regen längst weggewaschen und deshalb liegen hier überall jetzt diese kleinen Asbeststücke herum."
Kaum waren die Wassermassen in Queensland Anfang des Jahres verschwunden, tauchten die Aufräumtrupps auf. Zehntausende kamen – Verwandte, Nachbarn, Freunde - und völlig Fremde. Jeder half jedem. Mit Schaufeln, Schubkarren, in Overalls und mit Gartenhandschuhen. Über Wochen wurden blockierte Straßen freigeräumt, Vorgärten und Parks entrümpelt, Berge von Trümmer, Schutt und Unrat beiseite geschafft. Nach der Flut eine Welle des guten Willens. Aber es war auch die größte, unkontrollierte Asbest-Beseitigung in Australiens Geschichte.
"Überall war Asbest – weißer Asbest, brauner Asbest. All diese unermüdlichen Freiwilligen ließen – unwissentlich – ganze Halden mit gefährlichem Asbest zurück."
Sagt Michael Sheperd von Quards, Queenslands Hilfsorganisation für Asbest-Opfer.
"Das Zeug muss so schnell und so sicher wie möglich von Fachleuten abtransportiert werden. Asbest ist kein Material, das man einfach in Grünanlagen oder auf der Straße liegen lässt."
Asbest ist extrem beständig: Es löst sich nicht auf, es schmilzt erst bei sehr hohen Temperaturen und kann auch nicht biologisch abgebaut werden. Wie viel Asbest in kleinen Trümmerhaufen noch immer auf den Straßen von Brisbane liegen, das weiß niemand. Dasselbe gilt für das übrige Queensland – für kleinere Städte, Ortschaften und Farmgemeinden auf dem Land. Die Bedrohung durch das verheerende Hochwasser ist längst vorüber, der Kampf gegen die Folgen der Flut aber – der hat erst begonnen.
Thomas Granato ist auf Sondermüllpatrouille. Der 38-Jährige ist Fachmann für Asbest-Entfernung. Und noch nie hatte er mehr zu tun, als nach der Flut. Die Wassermassen haben Tausende alte Geräteschuppen, Dächer und Garagen weggespült, zertrümmert und dabei Asbestfasern freigesetzt. Überall in Brisbane. Allein in Chelmer hat Grenato schon mehr als 20 Stellen als "gesundheitsgefährdend" abgesperrt. Meist harmlos aussehende Haufen mit Schutt, die direkt am Straßenrand darauf warten, abgeholt zu werden.
"Das Zeug liegt einfach auf dem Gehweg, es muss schleunigst weggeschafft werden, das Gesundheitsrisiko ist einfach zu groß. Ohne eine Maske würde ich das nicht anfassen und niemand ist hier zu 100 Prozent sicher."
Thomas Grenato trägt immer eine Gesichtsmaske bei der Arbeit, einen dicken Schutzanzug mit Kapuze und Spezialhandschuhe. Denn Asbestfasern einzuatmen ist gefährlich, kann Lungenschäden verursachen und im schlimmsten Fall zu tödlichem Lungenfellkrebs oder Asbestose führen.
Nur ein paar Gehminuten weiter entdeckt Thomas auf dem Grünstreifen neben der Straße einen mannshohen Haufen Bauschutt. Dachziegel, Wandverkleidungen und alte PVC-Fliesen voller Asbest - in kleine Stücke zerbrochen und nur notdürftig mit einer Plane abgedeckt. Anwohnerin Jeanette Howlett hatte keine Ahnung, dass eine Ladung Sondermüll vor der Haustür liegt.
"Die Gemeindeverwaltung wollte schon längst jemand schicken, der das Zeug wegschafft. Aber sie haben nichts weiter getan als ein wenig Erde darüber zu kippen. Die hat der Regen längst weggewaschen und deshalb liegen hier überall jetzt diese kleinen Asbeststücke herum."
Kaum waren die Wassermassen in Queensland Anfang des Jahres verschwunden, tauchten die Aufräumtrupps auf. Zehntausende kamen – Verwandte, Nachbarn, Freunde - und völlig Fremde. Jeder half jedem. Mit Schaufeln, Schubkarren, in Overalls und mit Gartenhandschuhen. Über Wochen wurden blockierte Straßen freigeräumt, Vorgärten und Parks entrümpelt, Berge von Trümmer, Schutt und Unrat beiseite geschafft. Nach der Flut eine Welle des guten Willens. Aber es war auch die größte, unkontrollierte Asbest-Beseitigung in Australiens Geschichte.
"Überall war Asbest – weißer Asbest, brauner Asbest. All diese unermüdlichen Freiwilligen ließen – unwissentlich – ganze Halden mit gefährlichem Asbest zurück."
Sagt Michael Sheperd von Quards, Queenslands Hilfsorganisation für Asbest-Opfer.
"Das Zeug muss so schnell und so sicher wie möglich von Fachleuten abtransportiert werden. Asbest ist kein Material, das man einfach in Grünanlagen oder auf der Straße liegen lässt."
Asbest ist extrem beständig: Es löst sich nicht auf, es schmilzt erst bei sehr hohen Temperaturen und kann auch nicht biologisch abgebaut werden. Wie viel Asbest in kleinen Trümmerhaufen noch immer auf den Straßen von Brisbane liegen, das weiß niemand. Dasselbe gilt für das übrige Queensland – für kleinere Städte, Ortschaften und Farmgemeinden auf dem Land. Die Bedrohung durch das verheerende Hochwasser ist längst vorüber, der Kampf gegen die Folgen der Flut aber – der hat erst begonnen.