Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei. Das Künstlerpaar Birgit und Horst Lohmeyer wehrt sich seit Jahren gegen die rechtsextreme Szene in Jamel und wurde dafür mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Auch das Paar selbst vermutet einen Brandanschlag mit rechtsextremistischem Hintergrund.
Auseinandersetzung bekommt "lebensgefährliche Qualität"
"Wir gehen davon aus, dass es sich um eine direkte Reaktion auf die kürzlich bekanntgegebene Verleihung des Georg-Leber-Preises für Zivilcourage an uns handelt", sagte Horst Lohmeyer. Nach jahrelangem Mobbing durch die rechtsextremen Dorfbewohner bekomme die Auseinandersetzung nun "eine lebensgefährliche Qualität". Die örtlichen Feuerwehren konnten ein Übergreifen des Feuers auf das Wohngebäude der Lohmeyers verhindern. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, konkrete Hinweise auf einen politischen Hintergrund konnte sie bisher jedoch nicht bestätigen.
Birgit Lohmeyer, die seit 2004 mit ihrem Mann in Jamel wohnt und dort 2007 das Festival für Toleranz und Demokratie "Jamel rockt den Förster" ins Leben gerufen hat, sagte: "Erst brennen die Wohnunterkünfte für Asylbewerber, jetzt brennen die Häuser der engagierten Bürger und Bürgerinnen." Bei der diesjährigen Festival-Auflage am 28. und 29. August soll den Lohmeyers der mit 10.000 Euro dotierte Preis überreicht werden. Das Dorf steht oft im Zusammenhang mit Rechtsextremismus. Der Bürgermeister von Gägelow, zu dem Jamel gehört, sagte 2007 im "Spiegel", dass man das Dorf "aufgegeben habe".
(nch/tzi)