Bei der zweiten, der wahrscheinlich wichtigsten Reise Cooks um die Erde war der junge Georg Forster mit von der Partie, als begabter Zeichner und Assistent seines Vaters, der als Naturforscher zur Mannschaft von James Cook gehörte. Wer jedoch von Georg Forsters Aufsatz aus dem Jahre 1787 Insider-Informationen über den Weltumsegler Cook erwartet, muss enttäuscht werden. Hier steht zum Beispiel nichts über die angeblichen Streitigkeiten zwischen Kapitän Cook und dem alten Forster. Der Text ist nach Cooks Tod (1779) geschrieben und dient vor allem dazu, dem großen Entdecker ein Denkmal zu setzen. Zuweilen pathetisch, im Stil der Zeit, immer aber mit gehörigen Abstand vor einem bewunderten Helden, entstand eine Lobrede, die nur wenig verrät über den Menschen Cook und was ihn antrieb.
Als Biographie hat Georg Forster diesen Text auch nicht verstanden. Leider vermittelt das schön aufgemachte kleine Buch durch den Titel "James Cook, der Entdecker" diesen Eindruck und wird so manchen Leser enttäuschen. Am leichtesten liest sich Forsters Aufsatz, wenn der Autor das Leben an Bord eines Forschungsschiffes im 18. Jahrhundert beschreibt. Vor allem im Kapitel "Anordnung" in der Mitte des Buches wird das entbehrungsreiche Entdeckerleben lebendig und nachvollziehbar.
Um Forsters Text besser einordnen zu können, empfiehlt es sich das Nachwort von Frank Vorpahl zuerst zu lesen. Hier erhält der Leser einen Überblick über Cooks Leben und seine Leistungen, sowie über die Bedeutung Georg Forsters. Mit diesem Vorwissen gelingt es gleich viel besser, sich in die Sprache des 18. Jahrhunderts und die geografischen Angaben auf den ersten 50 Seiten des Buches zu gewöhnen. Wer etwas mehr Lesevergnügen, Informationen über Forsters eigene Erlebnisse und noch mehr sehenswerte Naturzeichnungen erwartet, sollte jedoch die 2007 neu erschienene "Reise um die Welt" des gleichen Autors vorziehen.
Georg Forster: James Cook der Entdecker
ISBN 978-3-8218-5840-1
Eichborn-Verlag, 173 Seiten, 24,95 Euro
Als Biographie hat Georg Forster diesen Text auch nicht verstanden. Leider vermittelt das schön aufgemachte kleine Buch durch den Titel "James Cook, der Entdecker" diesen Eindruck und wird so manchen Leser enttäuschen. Am leichtesten liest sich Forsters Aufsatz, wenn der Autor das Leben an Bord eines Forschungsschiffes im 18. Jahrhundert beschreibt. Vor allem im Kapitel "Anordnung" in der Mitte des Buches wird das entbehrungsreiche Entdeckerleben lebendig und nachvollziehbar.
Um Forsters Text besser einordnen zu können, empfiehlt es sich das Nachwort von Frank Vorpahl zuerst zu lesen. Hier erhält der Leser einen Überblick über Cooks Leben und seine Leistungen, sowie über die Bedeutung Georg Forsters. Mit diesem Vorwissen gelingt es gleich viel besser, sich in die Sprache des 18. Jahrhunderts und die geografischen Angaben auf den ersten 50 Seiten des Buches zu gewöhnen. Wer etwas mehr Lesevergnügen, Informationen über Forsters eigene Erlebnisse und noch mehr sehenswerte Naturzeichnungen erwartet, sollte jedoch die 2007 neu erschienene "Reise um die Welt" des gleichen Autors vorziehen.
Georg Forster: James Cook der Entdecker
ISBN 978-3-8218-5840-1
Eichborn-Verlag, 173 Seiten, 24,95 Euro