Für James Cook war der Auftrag, den ihm die Admiralität am 30. Juli 1768 in einem Brief erteilte, eine große Ehre: Er, der Sohn eines Tagelöhners, geboren 1728 im Nordosten Englands, sollte eine Forschungsexpedition in den südlichen Pazifik führen, um in Tahiti den Transit der Venus vor der Sonne zu vermessen. Knapp einen Monat später stach die HMS Endeavour von Plymouth aus in See - Richtung Tahiti. Dort verlief die Beobachtung des Venus-Transits perfekt:
"Samstag, 3. Juni. (...) Den ganzen Tag zeigte sich keine Wolke, und die Luft war völlig klar, also dass wir jeden erdenklichen Vorteil hatten bei der Beobachtung der ganzen Passage des Planeten Venus über die Scheide der Sonne."
"Samstag, 3. Juni. (...) Den ganzen Tag zeigte sich keine Wolke, und die Luft war völlig klar, also dass wir jeden erdenklichen Vorteil hatten bei der Beobachtung der ganzen Passage des Planeten Venus über die Scheide der Sonne."
Der geheimnisumwitterte Südkontinent
In Tahiti öffnete Cook weisungsgemäß den zweiten Brief der Admiralität – mit geheimen Instruktionen.
"Ihr sollt gen Süden fahren, um den Kontinent zu entdecken."
Zum Ruhme Großbritanniens als Seemacht, zum Ruhme der Krone und um Handel und Navigation zu befördern.
"So Ihr den Großen Südkontinent auf Eurer Fahrt entdeckt, dann sollt Ihr Euch mit größter Sorgfalt daran machen, die Küste in dem größten Euch möglichen Ausmaß zu untersuchen."
Und für die Krone in Besitz zu nehmen. Der geheimnisumwitterte Südkontinent, die "Terra Australis Incognita" bewegte die Fantasie der Menschen seit der Antike. Kartografen und Naturforscher glaubten an ihre Existenz aus Gründen der Symmetrie: die Geografie der Südhalbkugel, so die Vorstellung, musste zu der der Nordhalbkugel passen.
"Ihr sollt gen Süden fahren, um den Kontinent zu entdecken."
Zum Ruhme Großbritanniens als Seemacht, zum Ruhme der Krone und um Handel und Navigation zu befördern.
"So Ihr den Großen Südkontinent auf Eurer Fahrt entdeckt, dann sollt Ihr Euch mit größter Sorgfalt daran machen, die Küste in dem größten Euch möglichen Ausmaß zu untersuchen."
Und für die Krone in Besitz zu nehmen. Der geheimnisumwitterte Südkontinent, die "Terra Australis Incognita" bewegte die Fantasie der Menschen seit der Antike. Kartografen und Naturforscher glaubten an ihre Existenz aus Gründen der Symmetrie: die Geografie der Südhalbkugel, so die Vorstellung, musste zu der der Nordhalbkugel passen.
Gefährliche Navigation
James Cook selbst glaubte nicht an die Existenz der "Terra Australis Incognita". Doch er setzte Kurs gen Süden. Selbst als er in Breiten angekommen war, in denen europäischen Karten zufolge Festland sein sollte, umgab die Männer – nur Wasser. Schlechtes Wetter zwang die Endeavour zum Abdrehen, nach Neuseeland, das der Niederländer Abel Tasman mehr als hundert Jahre zuvor entdeckt hatte. Von dort nahm Cook Kurs auf den damals als Neu-Holland bekannten Westen Australiens "mit der gefährlichsten Navigation, mit welcher vielleicht je ein Schiff gesteuert wurde".
Ein Sturm trieb die Endeavour ab. Doch schließlich kam Land in Sicht. Acht Tage lang folgte James Cook der Küstenlinie des Landes, bis er einen geeigneten Ankerplatz gefunden hatte.
"Samstag, 28. April. Als der Morgen graute, entdeckten wir eine Bucht, die uns zureichend vor allen Winden geschützt schien; in selbige beschloss ich mit dem Schiff zu fahren."
Ein Sturm trieb die Endeavour ab. Doch schließlich kam Land in Sicht. Acht Tage lang folgte James Cook der Küstenlinie des Landes, bis er einen geeigneten Ankerplatz gefunden hatte.
"Samstag, 28. April. Als der Morgen graute, entdeckten wir eine Bucht, die uns zureichend vor allen Winden geschützt schien; in selbige beschloss ich mit dem Schiff zu fahren."
Aborigines verweigerten Kontakt
An diesem 28. April 1770 betrat Cook als erster Europäer die Ostküste Australiens – in der Stingray-Bay, der Stachelrochenbucht –, die er ein paar Tage später wegen ihres Pflanzenreichtums umbenannte in Botany Bay. Die Bewohner des kleinen Dorfs waren nicht begeistert von den Ankömmlingen. Die meisten flohen, doch zwei Männer leisteten Widerstand, bis Cook sie mit Schüssen vertrieb und dabei einen von ihnen am Bein verletzte.
"Die Eingeborenen scheinen nicht zahlreich zu sein und auch nicht in großen Gemeinschaften zu leben, sondern zerstreut in kleinen Parteien entlang des Ufers. Diejenigen, derer ich ansichtig ward, waren ungefähr so groß wie Europäer, von sehr dunkelbrauner Hautfarbe, doch nicht schwarz; auch hatten sie kein krauses Haar sonders es war schwarz und glatt, ähnlich dem unseren."
Alle Versuche der Kontaktaufnahme scheiterten. Niemand rührte die Geschenke an, mit denen Cook und seine Mannschaft die Menschen freundlich zu stimmen versuchten.
"Die Eingeborenen scheinen nicht zahlreich zu sein und auch nicht in großen Gemeinschaften zu leben, sondern zerstreut in kleinen Parteien entlang des Ufers. Diejenigen, derer ich ansichtig ward, waren ungefähr so groß wie Europäer, von sehr dunkelbrauner Hautfarbe, doch nicht schwarz; auch hatten sie kein krauses Haar sonders es war schwarz und glatt, ähnlich dem unseren."
Alle Versuche der Kontaktaufnahme scheiterten. Niemand rührte die Geschenke an, mit denen Cook und seine Mannschaft die Menschen freundlich zu stimmen versuchten.
"Australia Day" einerseits - "Invasion Day" andererseits
Doch wirklich wichtig war das für die Europäer anscheinend nicht.
"Während unseres Aufenthalts in diesem Hafen ließ ich die englische Fahne täglich an Land hissen und eine Inschrift in einen der Bäume nahe der Wasserstelle ritzen, welche aus dem Namen des Schiffes, dem Datum etc. bestand."
Anfang Mai segelte die Crew weiter nach Norden, wo Cook schließlich die Ostküste des Kontinents für die Krone in Besitz nahm. Er nannte das Land "New South Wales". Acht Jahre später, am 26. Januar 1788, sollten die ersten weißen Siedler kommen: mehr als 700 Strafgefangene. Der Tag, der den einen als "Australia Day" gilt, hat für die Aborigines einen anderen Namen: Invasion Day, der Invasionstag.
"Während unseres Aufenthalts in diesem Hafen ließ ich die englische Fahne täglich an Land hissen und eine Inschrift in einen der Bäume nahe der Wasserstelle ritzen, welche aus dem Namen des Schiffes, dem Datum etc. bestand."
Anfang Mai segelte die Crew weiter nach Norden, wo Cook schließlich die Ostküste des Kontinents für die Krone in Besitz nahm. Er nannte das Land "New South Wales". Acht Jahre später, am 26. Januar 1788, sollten die ersten weißen Siedler kommen: mehr als 700 Strafgefangene. Der Tag, der den einen als "Australia Day" gilt, hat für die Aborigines einen anderen Namen: Invasion Day, der Invasionstag.