Denn das neue Weltraumteleskop hat die Erwartungen mehr als erfüllt. Es funktioniert bestens und hat schon etliche spektakuläre Bilder zur Erde gefunkt. Kürzlich ist ihm seine erste direkte Aufnahme eines Exoplaneten gelungen. Das war allerdings keine Entdeckung; denn den Planeten dieses Sterns hatte bereits fünf Jahre zuvor Europas Very Large Telescope in Chile fotografiert.
Der Begleiter des Sterns Hip 65426 im Zentaur ist eine riesige Gaskugel, hat rund zehnfache Jupitermasse, ist etwa hundertmal weiter von seinem Stern entfernt als die Erde von der Sonne und noch keine zwanzig Millionen Jahre alt. James Webb hat also keineswegs einen Planeten ähnlich der Erde fotografiert. Leben, wie wir es kennen, ist dort unmöglich. Aber das Bild war ein guter Test für die Webb-Kameras.
Gas- und Staubwolken, in denen Sterne entstehen
Eines der schönsten Bilder bisher zeigt die Wagenrad-Galaxie. Dort sind vor vierhundert Millionen Jahren zwei Galaxien kollidiert – als Folge verfügt die größere nun über zwei ungewöhnliche Materie-Ringe. Vom kleinen Ring nahe dem Zentrum erstrecken sich regelrecht Speichen zum äußeren, fast pinkfarbenen Ring. Das Teleskop zeigt wunderbar die Gas- und Staubwolken, in denen gerade Sterne entstehen.
Im kommenden Jahr wird die Arbeit mit James Webb mehr und mehr Routine – und dann purzeln nur so die himmlischen Geschenke.