Geht alles glatt, startet in wenigen Tagen das James-Webb-Weltraumteleskop. Die letzten Tests des sechs Tonnen schweren Instruments haben beim Unternehmen Northrop Grumman bei Los Angeles stattgefunden. Zum Startplatz Kourou in Südamerika ging es dann per Seereise.
Die MN Colibri, ein französisches Spezialschiff, das sonst Teile der Ariane-Rakete transportiert, hat James Webb abgeholt. Nach einer Fahrt durch den Panama-Kanal hat das Schiff dann den Hafen des Startplatzes in Französisch-Guyana angesteuert.
Ein neun Milliarden Euro teures Teleskop
Das rund neun Milliarden Dollar teure Gerät war in einem Spezialcontainer untergebracht, in dem Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Erschütterungen und vieles mehr überwacht wurden.
Für den Fall von Stürmen hatte man vor der Reise etliche Nothäfen ausgesucht. Zudem sorgten nicht näher genannte Sicherheitsmaßnahmen dafür, dass Piraten das Schiff nicht entführen und Lösegeld für das Teleskop verlangen konnten.
Üblicherweise werden Satelliten mit Transportflugzeugen nach Südamerika gebracht. Allerdings war der Transportcontainer von James Webb zu groß und zu schwer, um ihn über die siebzig Kilometer lange Straße vom Flughafen Cayenne nach Kourou zu bringen.
Sternengucker in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung
Die kurze Strecke vom Hafen nahe Kourou war dagegen kein Problem. Nach der Reise auf dem Schiff wird James Webb nun selbst bald zum Raumschiff.
Das Teleskop soll anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt Posten beziehen und dann unter anderem die ersten Galaxien kurz nach dem Urknall und Planeten bei fernen Sternen beobachten.