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James Webb vorerst gerettet

Seit 22 Jahren kreist das Hubble-Weltraumteleskop um die Erde. Aber seine Tage sind gezählt. In spätestens sechs Jahren dürfte die fliegende Legende ausfallen. Der Nachfolger ist längst in Bau.

Von Dirk Lorenzen | 27.04.2012
    Im vergangenen Sommer aber drohte dem James-Webb-Teleskop aus finanziellen Gründen plötzlich das Aus. Die Astronomen waren entsetzt. Doch inzwischen hat die NASA Entwarnung gegeben.

    Für die nächsten fünf Jahre steht gut eine Milliarde Dollar zusätzlich zur Verfügung. Diese Mittel kommen zum Teil aus Umschichtungen im NASA-Wissenschaftsprogramm. Erstmals muss aber auch die bemannte Raumfahrt Geld zugunsten der Wissenschaft abgeben.

    Für Bau, Start und die ersten fünf Jahre Betrieb des James-Webb-Teleskops stehen nun knapp neun Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Das Projekt ist schon sehr weit fortgeschritten: Alle achtzehn Teile des sechseinhalb Meter großen Spiegels sind fertiggestellt. In diesem Jahr liefern die beteiligten Partner, darunter einige Institute und Firmen aus Europa, die ersten Kameras für das Teleskop an die NASA.

    Die riesige Testkammer am Johnson-Weltraumzentrum in Houston wird umgebaut. Dort soll später das komplette James-Webb-Teleskop mit allen Instrumenten bei tiefen Weltraumtemperaturen getestet werden.

    Die Tests sind sehr zeitaufwendig und kostspielig. Aber die NASA will kein Risiko eingehen und sämtliche Technik ausgiebig überprüfen; denn anders als das Hubble-Teleskop wird James Webb im Weltraum nicht zu reparieren sein.

    So brauchen die Astronomen noch viel Geduld: Die Ariane-Rakete mit James Webb an Bord startet frühestens Ende 2018.

    Das James-Webb-Weltraumteleskop

    NASA-Informationen zum Webb-Teleskop