Dort draußen heben sich die Kräfte fast auf, so dass das Teleskop mit wenig Aufwand seine Position halten kann.
Streng genommen befindet es sich aber nicht genau an diesem Punkt, sondern auf einer Bahn um ihn herum. Diese Bahn ist dabei größer als die Bahn des Mondes um die Erde!
In einem Jahr umkreist das Teleskop die Sonne
James Webb braucht für eine Runde sechs Monate und entfernt sich dabei bis zu 800.000 Kilometer vom Lagrange-Punkt. Diese Bahn ist so berechnet, dass immer nur sehr wenig Schub aus den Steuerdüsen nötig ist, um das Teleskop auf korrektem Kurs zu halten. Nach den Keplerschen Gesetzen müsste James Webb in größerer Entfernung von der Sonne langsamer als die Erde um die Sonne ziehen und daher allmählich hinter unserem Planeten zurück bleiben.
Doch das Zusammenspiel der Kräfte am Lagrange-Punkt führt dazu, dass auch James Webb in genau einem Jahr die Sonne umkreist. Das Teleskop tanzt geradezu durch das Weltall. Während es im Gleichschritt mit der Erde um die Sonne zieht, macht es alle sechs Monate eine Runde um den Lagrange-Punkt – und dabei blickt es dann auch noch in die Tiefen des Weltalls.
Derzeit werden die Instrumente an Bord getestet. Die ersten spektakulären Bilder gibt es wohl erst im Sommer.
Weiterführende Links zum Thema:
Die Umlaufbahn des James-Webb-Weltraumteleskops
ESA-Informationen zum neuen Weltraumteleskop
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