Jan Josef Liefers und Christian Adameit haben im Gespräch mit Susanne Luerweg nicht auf die Uhr geschaut. Am Ende kam ein interessantes Dokument zustande, das viel länger war, als "Corso" senden konnte. Wir bieten Ihnen hier das gesamte Interview, also mit viel Bonusmaterial!
Susanne Luerweg: Herr Liefers, Herr Adameit, der Name "Radio Doria" ist neu und der Sound, der ist aber nicht unbedingt neu, oder? Kommt mir ein bisschen bekannt vor.
Liefers: Kommt Ihnen bekannt vor?
Adameit: Woher denn?
Luerweg: Ja, klingt wie "Oblivion", also hat sich nicht völlig geändert. Ein bisschen schon, fand ich.
Liefers: Ah ja? Okay. Gut. Es kann sich nicht völlig geändert haben, weil wir ja dieselben Menschen sind, und trotzdem ist sehr vieles anders geworden, also nicht nur der Name. Der Name, das ist ja mehr so eine, ja, wie sagt man, marginale Geschichte in dem Zusammenhang. Wir haben viele Jahre uns aufgehalten, auch gerne aufgehalten mit einem Programm, das hieß „Soundtrack meiner Kindheit", und das ist fürs Fernsehen aufgezeichnet worden, ich habe ein Buch geschrieben und es hat großen Zuspruch gefunden bei den Menschen, bei unserem Publikum, und wir haben es über 250 Mal gespielt – und irgendwann war ich leer erzählt, war alles gesagt. Und dann haben wir einen Strich gezogen und haben gesagt – Berlin, Admiralspalast war das letzte große Konzert, war toll, war alles so, wie man sich es wünschen kann, – nur dann haben wir gesagt: Jetzt ist es damit beendet, und wir wenden uns mal der Gegenwart zu, und was sind wir heute, was denken wir, was finden wir richtig? Wie machen wir Musik, wenn wir nicht Titel spielen, die aus einer anderen Zeit stammen, von anderen Bands geschrieben wurden, wenn wir das nicht in einen soziokulturellen Zusammenhang stellen, wenn wir nicht biografisch über eine vergangene Zeit reden und so, sondern wenn wir heute hier in der Gegenwart sind, so wie alle anderen Menschen auch – und haben angefangen, zusammen das zu tun, was andere Bands vielleicht schon ganz am Anfang, nämlich zusammen Musik zu kreieren und Musik zu erfinden. Und insofern ist es ja jetzt nicht verwunderlich, dass es natürlich da so dem einen oder anderen ähnlich vorkommen mag, aber es ist trotzdem anders, weil wir haben eigentlich mit "Radio Doria – Die freie Stimme der Schlaflosigkeit", ein Album gemacht, das zum allerersten Mal in unserer Geschichte von Anfang bis Ende, vom ersten bis zum letzten Ton, vom ersten bis zum letzten Wort selbst geschrieben ist.
Luerweg: Genau, da sind keine Coverversionen drauf, da haben Sie recht, das stimmt, das hörte sich vielleicht eben ein bisschen irritierend an, als ich gesagt habe, der Sound kam mir zumindest ein bisschen bekannt vor. Herr Adameit, wie haben Sie denn zusammengearbeitet? Alle zusammen an einem Tisch, ...
Adameit: Der kreative Prozess?
Luerweg: ... ja, so von neun bis fünf irgendwie, so, jetzt ist aber Zeit?
Kreativer Rückzugsraum Halberstadt
Adameit: Nein, Tische waren da sehr, sehr wenige nur im Spiel. Also trotz einer langjährigen Bandgeschichte mussten wir auch erst mal rausfinden, wie wir zusammen bei null, bei Punkt null von da an ausgehend irgendwie funktionieren. Und so haben wir uns dann einen Ort gesucht für das allererste Mal, wo wir uns dann versucht haben, kreativ aufeinander einzulassen, damals in Halberstadt, was weit ab vom Schuss von irgendeinem Kosmos von jemandem aus der Band irgendwie war, wo wir niemanden kannten und wo wir eigentlich gehofft haben, irgendwie totale Ruhe zu finden. Nebenher sei noch gesagt, dass wir sehr, furchtbar nette Menschen kennengelernt haben und sehr schön in diesen Ort eingeführt wurden, und diese John-Cage-Orgel steht auch da. Aber dort gab es dann einen Ort, wo wir uns vollkommen frei bewegen konnten in vielen großen Räumen, so ein altes ...
Liefers: ... Nonnenkloster.
Adameit: ... Nonnenkloster, richtig. Und in einem Raum stand halt ein Flügel, in einem großen, halligen Raum, wenn man da zwei Töne spielt, klingt das schon magisch – also ein unheimlich inspirierender Ort, also so habe ich das irgendwie empfunden. Und die Arbeitsweise war dann eigentlich so: Jeder konnte machen, wann und was er wollte und mit wem. Also es gab dann wirklich ... Es gab keine Verabredungen. Es gab ja nicht mal einen Fahrplan. Und „Radio Doria" als Idee war da auch noch nicht da. Oder? Zu dem Zeitpunkt noch nicht, ganz am Anfang.
Liefers: Doch, die Idee war schon da.
Adameit: Du meinst das mit dem Radio und der Reise durch eine Senderskala?
Liefers: Richtig.
Luerweg: Genau, weil das ist eine Reise durch eine Senderskala, kann man schon so sagen, die Platte ein bisschen, und „Die freie Stimme der Schlaflosigkeit", so heißt ja die CD, und speziell bei „Radio Doria" hatte ich den Eindruck, da wird das ja auch viel thematisiert, so nachts und man kann nicht schlafen. Ist das so ein bisschen – habe ich mir vorgestellt – vielleicht auch die Uhrzeit gewesen, wo Sie besonders kreativ waren? Sind viele Songs irgendwie in dem Rahmen entstanden, spät abends? Da hat man eine besondere Stimmung.
Es klingt nach Herbst
Adameit: Wir waren zumindest nicht im strahlenden Sommer da, also es war schon herbstlich.
Luerweg: Genau, es klingt nicht nach Sommer.
Adameit: Es war schon herbstlich, und wie gesagt, also wir waren halt in keiner Weise eingeschränkt, also auch nicht in der Uhrzeit, und was meinen Teil angeht, sind viele Sachen auch alleine in einem Raum oder nachts entstanden oder so. Und dann kann man dann ganz harmonisch irgendwie mit jemand anderem das dann weiterverfolgen oder sagen, hier, das wäre eine Idee und kannst du mal bitte dazu das und das machen, und dann trifft man wieder so aufeinander und tauscht die Ideen aus. Also das war eine ganz harmonische, fließende Zeit im Spätherbst, glaube ich, oder?
Liefers: Ja, und wenn du ein Lied schreibst, dann nimmst du es ja nicht gleich so auf, wie es auf der Platte ist, also wir mussten uns, was die eigentlichen Aufnahmen der Musik angeht, natürlich an die Geschäftszeiten des Studios halten, wo wir waren. Aber tatsächlich sind die Entstehungsprozesse von Musik, aber auch von Texten, die halten sich eben an keine Öffnungszeiten oder so was, sondern die benötigen eher Atmosphärisches oder so in dieser Art. Und das haben wir da gesucht. Nun ist so ein Ort wie Halberstadt, weil du es gerade gesagt hast, das war sowieso schon so irre, weil da steht direkt neben diesem Nonnenkloster, wo wir waren, steht eine Kirche, die als Kirche nicht mehr funktioniert, aber ein Gebäude ist immer noch, in dem eine Orgel John Cage „As Slow as Possible" aufführt, und John Cage hatte sich ja gewünscht, wie der Name schon sagt, so langsam wie möglich. Und ich weiß nicht, es gibt bestimmt Aufnahmen, die dauern 13 Stunden, es ist vielleicht auch schon mal einer über 24 Stunden gegangen mit diesem Werk und hat das so langsam gespielt. Die Leute, die das dort gemacht haben, die spielen das Stück, ich glaube, 700 Jahre lang ...
Adameit: Knapp 700 Jahre, ja.
Liefers: ... wird das aufgeführt, sechshundertnochwas, und achtzig Jahre, und wir sind jetzt gerade ganz am Anfang immer noch, obwohl schon 20 Jahre vergangen sind.
Adameit: Ja, also da muss man sagen, so eine Note oder so was klingt dann auch mal für ein Jahr.
Liefers: Nein, länger! Ich glaube, der nächste Tonwechsel ist in zwölf Jahren oder so, ich weiß gar nicht.
Vollzeit-Erwachsener? - Nein, Danke!
Adameit: Und die Stadt ist dann voll, da kommen dann Leute aus der ganzen Welt. Und diese Kapelle, wo diese Orgel ist und dieser Ton, das war immer präsent, wenn man dann den Hof befuhr zu diesem Nonnenkloster, wo wir dann halt zum Proberaum kamen. Das heißt, dieser wirklich einzigartige Ort mit diesem klingenden Ton, der war halt die ganze Zeit irgendwie da und hat auch diese Atmosphäre ein bisschen gefärbt.
Luerweg: Das heißt, das hat ein bisschen auch die Texte gefärbt, die Sie geschrieben haben, Herr Liefers?
Liefers: Ja, die Texte ... Ja, also sie sind ... Ja, also das, was die atmosphärischen Texte angeht, auf jeden Fall, so wie „Mondlied" zum Beispiel, das ist ja ein Lied, das kommt eigentlich aus so einem Zustand zwischen nicht mehr wach sein, aber auch noch nicht schlafen. Das kennt bestimmt jeder. Du liegst im Bett, du bist eigentlich schon weggetreten, aber du hörst doch noch, da klappert irgendwas oder da hupt ein Auto oder eine Polizeisirene irgendwo ganz entfernt, und dann zuckt auf einmal das Bein oder der Arm so komisch oder so was, das kenne ich zum Beispiel, und dann weißt du schon, ah, jetzt bist du gleich eingeschlafen. Und die Schlaflosigkeit als Problem vieler Menschen, die sagen, ich kann nachts nicht schlafen, das ist ein Ärgernis, und manche müssen sogar zum Arzt gehen oder so, das war nicht die, die mich interessiert hat. Mich hat die Art von Schlaflosigkeit interessiert, die, ja, ... man ist sozusagen in eine ganz besondere Stimmung versetzt. Ich sehe so ein bisschen ... Ich bin ja jemand, der einen sehr strukturierten Tag hat, ich muss relativ viel arbeiten, viel unterwegs sein, gut funktionieren auch, mich fragt auch keiner, wie geht es dir heute oder so was, sondern die Leute sind eher verschnupft, wenn man mal so ein bisschen schlecht drauf ist, dann sagen die, was ist denn los und so. Also man muss ... Ich bin in so einem Beruf, so Schauspieler und Dings, und auch jetzt als Musiker unterwegs zu sein, da muss man sehr oft auch sehr die Hacken zusammenschlagen. Und ich könnte eben überhaupt kein 24-Stunden-Vollzeit-Erwachsener sein. Ich würde dann durchdrehen. Ich würde wahrscheinlich mit dem Kopf gegen irgendeine Brücke rennen oder so, weil ich es nicht aushalten würde. Das Leben ist ja auch nicht so. Das Leben ist nicht erwachsen. Wir versuchen, es zu meistern, indem wir sagen, ähem, ähem, wir sind nüchterner Betrachter der Situation, wir schätzen das alles ein, wir tragen Anzüge, Schlipse, wenn wir auf Arbeit gehen, man hält einer Frau die Tür auf, man sagt Kindern, was sie dürfen und was sie nicht dürfen – alles, was Erwachsene tun und was zu ihrem Äußeren passt, weil wir stecken ja in erwachsenen Körpern, die nicht jünger werden, sondern älter werden, das, was man uns auch ansieht. Und das alles ist aber nicht die ganze Miete. Das ist einfach nur ein Teil, der irgendwie die Konventionen unseres Zusammenlebens regelt. Und dann gibt es das Ende der Geschäftszeiten, und das liebe ich, wenn ich irgendwo anrufe und ich höre einen Anrufbeantworter, der sagt: „Leider rufen Sie außerhalb der Öffnungszeiten an." Und das ist genau das, was wir brauchen. Ich bin nie sauer, sondern sage immer nur: Richtig so! Wir müssen irgendwann den Laden dichtmachen und auch das Erwachsensein mal vergessen können. Also „Verlorene Kinder" zum Beispiel, das ist der erste Titel auf der Platte, der hat genau damit zu tun, dass wir irgendwann festgestellt haben, dass das, was uns eigentlich wirklich wie ein Lebenselixier belebt, tatsächlich das Kindliche in uns ist.
Luerweg: Genau, "Verlorene Kinder" gibt es ja auch schon, also kann man schon gucken, gibt schon das Video im Netz, also ist quasi die Single-Auskopplung der CD, würde ich jetzt sagen.
Liefers: Genau, genau.
Luerweg: Und "Verlorene Kinder" heißt, wenn ich das jetzt alles gerade richtig verstanden habe, man ist immer Kind und erwachsen werden kann man später oder muss man gar nicht unbedingt.
Das Leben braucht Momente ohne Effizienz und Zweck
Liefers: Nein, man muss erwachsen werden. Es geht nicht anders. Ich zum Beispiel habe inzwischen vier Kinder, ich habe auch Verpflichtungen, ich habe einen Beruf, ich unterschreibe Verträge, die mich binden und so. Das tue ich ja alles. Und natürlich tun das Kinder nicht. Kinder können impulsiv dem folgen, was ihnen gerade vorschwebt, es sei denn, sie kommen in die Schule, also auch da wird es ja dann schon mal ein bisschen anders. Und trotzdem ist noch genug Raum für die meisten Kinder, sage ich jetzt mal – vielleicht auch nicht mehr, wenn du in einen Krieg hineingeboren wirst, was auf der Erde ja auch stattfindet, dann ist deine Kindheit sicher anders und nicht so glücklich. Aber das Zweckfreie, das, was nicht auf Effizienz aus ist, das Sinnlose, das Spaßige, das, was nur der eigenen Lust dient, all das verbieten wir uns in unserem Erwachsenenleben zunehmend, und ohne das können wir nicht klarkommen. Und deswegen sind wir einerseits Kinder, aber wir sind auch verlorene Kinder, weil man uns das nicht mehr zugesteht. Wir sehen nicht mehr so aus. Wenn wir uns jetzt auf der Straße begegnen würden und ich würde da um sie rumhopsen und würde ich Quatsch machen, würden Sie sich denken, der hat sie nicht alle, der Liefers.
Luerweg: Würde ich mich wundern. Gut, dann würde ich denken, der ist Schauspieler, der darf das. Keine Ahnung. Kommen wir noch mal ganz kurz auf den Bandnamen zurück. Also das ist schon so: Wenn man so einen Bandnamen ändern muss nach so vielen Jahren, das ist normalerweise eine Vollkatastrophe, sage ich jetzt mal, also für eine durchschnittliche Band, die irgendwie unter einem gewissen Namen bekannt geworden ist und dann heißt es auf einmal, nein, machen wir noch mal neu, machen wir noch mal anders. Da wird ja jeder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sagen, hey, ...
Liefers: So wie die „Beatles", wenn die plötzlich gesagt hätten, wir heißen jetzt anders.
Adameit: Ja.
Luerweg: Gut, Sie waren jetzt nicht ganz so bekannt vielleicht wie die „Beatles" als „Jan Josef Liefers & Oblivion". War das so leicht für Sie, da so einen Schnitt zu machen?
Adameit: Das war schon ... Also das stimmt, unter den ganzen Problematiken und das, was man sich vorstellt, was im Verlauf so eines Bandlebens passiert, gibt es eine Menge ungute Momente, in denen man so was machen kann. Aber wir hatten tatsächlich einen ganz eleganten Moment, weil auch, wenn die Jahre vorher sehr erfolgreich gewesen sind und „Soundtrack meiner Kindheit" wirklich sensationell lief und wir fast immer ausverkaufte, volle Häuser hatten über Jahre hinweg, ist es trotzdem so, dass man jetzt in der Zusammenarbeit mit einer Plattenfirma, die einem hilft, irgendwie das Material an den Mann zu bringen oder die Frau, dass man da eine ganz andere Reichweite hat. Eigentlich kann man davon ausgehen: Trotz der vielen Jahre, die wir ausverkaufte Konzerte gespielt haben, hat der Großteil der Republik keine Notiz von uns genommen. Und jetzt ist das doch ein schöner Moment, irgendwie zu sagen, also jetzt, wo man mit voller Breitseite versucht, den Bundesbürger heimzusuchen, macht man das unter einem neuen Label, plus, dass dann natürlich auch das Bedürfnis da war, irgendwie zu sagen: Wir sind wirklich schon über zehn Jahre eine Band und dem Umstand wollen wir irgendwie Rechnung tragen – wir wollen auch als Band erscheinen und auftreten, daher auch dann das Bedürfnis, zu sagen, vielleicht streicht man dann den Namen des Sängers aus dem Bandnamen.
Luerweg: Aber "Radio Doria", das haben Sie jetzt hoffentlich genau geprüft, da gibt es keine anderen, Herr Liefers. Haben Sie?
Liefers: Ja, habe ich, das ist jetzt safe.
Luerweg: Das ist gut.
"Wir segeln mit vollem Wind"
Liefers: Und es ist auch so, dass in den zehn Jahren, die wir jetzt zusammen Musik gemacht haben, einiges auch passiert ist, und „Oblivion" kam ja damals auch aus dem Titel dieses ersten Albums, was damals noch in Englisch war, und das war eigentlich eine Art Brit-Pop-Album. Ich bin ein großer Fan des Brit-Pops gewesen, das hört man der Platte auf jeden Fall auch an. Und das sind auch selbst geschriebene Stücke gewesen, die Musik war Originalmusik, aber das war eine ganz andere Zeit, und "Oblivion" stand auch für etwas, was Musik für mich eigentlich in meiner Kindheit und Jugend war, nicht mehr heute. Es war dieses , also ich benutze heute Musik nicht mehr so, um mich aus meinem Leben rauszuschießen, das war damals viel mehr so. Das heißt, wir haben uns verändert und es ist jetzt so eine Art Neustart und Reset, aber nicht aus einer dramatischen Situation oder deprimierenden Situation, dass du sagst, oh Gott, wir sind am Ende und deswegen – jetzt raffen wir das Letzte zusammen, was wir haben, und versuchen es noch mal unter einem anderem Namen, sondern genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Wir haben eigentlich aus dem Füllhorn raus, aus dem Überfluss, aus der Euphorie raus und aus einem unglaublichen Wohlgefühl heraus diese Entscheidung getroffen und gesagt: Lasst doch diese Rechtsanwälte Rechtsanwälte sein, wir gehen gar nicht in die Richtung, wir segeln mit vollem Wind, und dieses kleine Problem schnipsen wir mit dem Finger vom Tisch und es geht uns allen hinterher besser. Also es ist keine notgedrungene Zwangsentscheidung, sondern es ist eine Entscheidung aus dem Bauch raus, aus dem Vollgefühl auch der Lust und der Laune, guter Laune.
Adameit: Ja.
Liefers: Das muss man vielleicht noch mal sagen. Da ist jetzt kein Drama passiert – im Gegenteil.
Luerweg: Ist kein Drama. Die CD, die kommt auch auf den Markt, nächste Woche wird sie da sein, am 12. September.
Liefers: Ja, 12. September.
Luerweg: Aber schon jetzt kann man „Helden" beispielsweise im Netz sich an... Nein, nicht „Helden", was rede ich da, „Wir sind Kinder" kann man beispielsweise schon gucken im Netz.
Liefers: Die „Verlorenen Kinder", ja.
"Radio Doria" on tour
Luerweg: Die „Verlorenen Kinder" als Video im Netz. Und außerdem gibt es jede Menge Touren, Sie werden auftreten, also es gibt eine Herbst-Tour. Am 12. September erscheint das Album, am 15. gibt es die ersten Auftritte und zwar in Bremen, am 16. ist dann „Radio Doria" in Braunschweig zu sehen, und am 17. sind Sie wo? Wissen Sie wahrscheinlich selber nicht.
Liefers: So aus dem Kopf, aus der Pistole geschossen nicht.
Luerweg: Es ist alles im Netz zu finden. Es gibt eine Homepage von „Radio Doria".
Liefers: Also wir haben jedenfalls von jetzt ab noch knapp 30 Konzerte in diesem Jahr, also das ist eine Menge, und wir kommen überall hin.
Luerweg: Sie kommen überall hin.
Liefers: Genau wie Deutschlandfunk.
Luerweg: Haben Sie dann noch Zeit für andere Sachen? Nein.
Liefers: Nein, jetzt erst mal nicht, nein.
Luerweg: Jan Josef Liefers und Christian Adameit von der Band „Radio Doria" bei uns zu Gast, das Album heißt „Die freie Stimme der Schlaflosigkeit". Vielen Dank für das Gespräch!
Liefers: Sehr gerne, danke!
Adameit: Ciao, danke!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.