Am 11. März 1931 wurde Horst Eckert in Oberschlesien geboren, allerdings kennt man ihn heute unter einem anderen Namen. Sein erster Verleger riet ihm 1960 aus Anlass des ersten Kinderbuches "Die Geschichte vom Pferd Valek" zu einem Künstlernamen. Horst Eckert wählte Janosch, und dieser Janosch wird also bald 90 Jahre alt. Seit "Oh wie schön ist Panama" von 1979 gilt er als erfolgreichster und bekanntester deutscher Bilderbuchkünstler.
"Kritischer und guter Geist"
In den "Büchern für junge Leser" würdigt ein langjähriger Weggefährte Janosch, sein Werk und erinnert an ihren gemeinsamen Weg: Ulrich Kypke, Vorsitzender der Janosch Gesellschaft. Sie lernten sich vor 30 Jahren bei Umweltprojekten für Kinder um die Emil Grünbär-Bande kennen. Dabei fiel Ulrich Kypke auf, dass die Rechte an Janoschs Bildern und Texten weit verstreut waren. Kypke gründete deshalb später die Janosch film und medien AG, um die Rechte zu bündeln. Allerdings gab es immer wieder Streit, "schwierige Zeiten zwischen Janosch und mir", wie Kypke sagt. Der Künstler fühlte sich ungerecht behandelt. "Bis heute ist mein Verhältnis zu Janosch von einem kritischen und guten Geist geprägt", betont Ulrich Kypke.
Heute ist Kypke Vorsitzender der gemeinnützigen Janosch Gesellschaft, denn "mir war es wichtiger geworden, mich mehr um das Lebenswerk dieses großen Künstlers zu kümmern". Derzeit gehe er den Spuren Janoschs in seinen frühen Jahren in Deutschland nach, als der Künstler am Ammersee lebte.
"Die Welt kann geändert werden"
"Janosch war immer für Überraschungen und Ungewöhnliches gut", sagt Kypke. An Janosch fasziniere ihn, dass er es schaffe, bittere, tragische, auch böse Ereignisse in einer Weise dazustellen, dass das kleine Licht des Humors plötzlich aufscheine. "Dass er sich nicht scheut, Dinge zu sagen, die andere sich nicht zu sagen trauen, aber immer in der Hoffnung: Wie kommen wir raus aus dem Dilemma?" Janosch habe immer das Leiden, die Hoffnung und die Seeligkeit der Menschen auf eine vieldeutige Weise dargestellt, die Ihresgleichen suche. Ulrich Kypke sagt: "Immer hat Janosch daran gedacht: Die Welt ist nicht, wie sie ist. Sie kann geändert werden, und am liebsten noch am selben Tag."