Die Infektionszahlen in Japan sind mit bislang rund 14.000 Menschen im Vergleich zu vielen anderen Ländern niedrig, doch kein Grund sich in Sicherheit zu wiegen, warnt der Chef des Japanischen Ärztverbandes, Yoshitake Yokokura. Vielmehr müsse mehr getestet werden, fordert er im Klub ausländischer Journalisten, um Gewissheit zu haben. Seit Ende März sei in 70-80 Prozent der Infektionen keine Nachverfolgung möglich, sagt er.
Auch mit Blick auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio verbreitet er nicht gerade Optimismus:
"Meine persönliche Meinung ist: Wenn es keinen Impfstoff gibt, wird es schwierig, die Spiele auszutragen. Damit will ich nicht sagen, dass sie nicht ausgetragen werden sollten."
Entwicklung des Virus im Blick behalten
Aber, gibt er zu bedenken, letztlich hänge das ohnehin nicht nur von Japan, sondern von der Entwicklung des Coronavirus weltweit ab, so der Chef des Ärzteverbandes.
Erst vergangene Woche hatte sich ein erfahrener japanischer Seuchenenexperte noch deutlicher geäußert und ausgeschlossen, dass die Spiele im kommenden Jahr ausgetragen werden können.