Watanabe, der sich um die Nachfolge des scheidenden IOC-Präsidenten Thomas Bach bewirbt, führte eine Reihe von Gründen für seinen Vorschlag an. So sei die Ausrichtung der Olympischen Spiele für eine einzige Stadt eine "erdrückende" Belastung, zudem kämen viele Bewerber nicht zum Zuge. Außerdem könne die Vergabe in unterschiedliche Zeit- und Klimazonen athletenfreundlichere Wettkampfzeiten und -bedingungen ermöglichen, argumentierte der 65-Jährige. Um das Fehlen eines Olympischen Dorfes als Ort der Begegnung zu kompensieren, schwebt Watanabe ein "olympisches Forum unter einem Dach" nach jeder Veranstaltung vor.

Watanabe gilt im Rennen um die Bach-Nachfolge als Außenseiter. Der Sohn eines Hiroshima-Überlebenden und ehemalige Turntrainer ist aktuell Präsident des Turnweltverbandes FIG. Im Falle seiner Wahl im kommenden März strebt er eigenen Aussagen zufolge eine "offenere Führung" des IOC an und will die Macht der IOC-Exekutive verringern - ein Punkt, in dem er sich mit dem Gros seiner Kontrahenten einig ist.

Weitere Mitbewerber für das Amt sind die Weltverbandspräsidenten David Lappartient (Radsport), Sebastian Coe (Leichtathletik) und Johan Eliasch (Ski) sowie die IOC-Exekutivkomitee-Mitglieder Prinz Faisal al-Hussein, Juan Antonio Samaranch Junior und Kirsty Coventry.