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Jason Moran
Quer durch die Klaviergeschichte

Jason Morans pianistische Bandbreite reicht vom Harlem-Stride-Stil über innige Balladenkunst bis zu energetischen Ausbrüchen. Bei seinem Solo-Recital im Beethoven-Haus zog der Amerikaner alle Register seines Könnens.

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer |
    Ein Mann mit kurzen Haaren im schwarzen Hemd spielt einen Flügel. Die rechte Hand drückt Tasten, die Linke hält er, bereit zum Anschlag, darüber.
    Als Teenager Hip-Hop-Fan, doch Thelonious Monk bekehrte ihn zum Jazz: Jason Moran (Michael Palm)
    Jaki Byard, Andrew Hill, Muhal Richard Abrams: Es sind nicht die üblichen Jazz-Piano-Helden, die Jason Moran zu seinem originellen Klavierstil angeregt haben. Der in Texas geborene Wahl-New Yorker ist nicht nur ein brillanter und vielfach ausgezeichneter Musiker, er beschäftigt sich daneben auch mit bildender Kunst und Performance. Als Bandleader konzipierte er mehrere Multimedia-Projekte, die sich kreativ mit dem Werk historischer Jazz-Größen auseinandersetzen. Als Komponist kooperierte er mit Filmemacherinnen und Performance-Künstlerinnen wie Joan Jonas, als Kurator und bildender Künstler arbeitete er mit bedeutenden Museen zusammen. Morans Musik vereint ausgeprägtes Strukturbewusstsein mit aufregenden Improvisationsqualitäten. An seinem Abend im Beethoven-Haus schlug er einen Bogen von James P. Johnsons Virtuosen-Stück "Carolina Shout" bis zu seiner persönlichen Variante von Minimal Music.
    Aufnahme vom 30. Mai 2019, Beethoven-Haus Bonn