Den vielleicht prägendsten Eindruck aber hat die Musik von Charles Mingus hinterlassen – dem legendären Bassisten, dessen Geist die Band »wie ein Schatten« verfolgt, ist das nach einem Mingus-Album benannte Projekt ›Oh Yeah!‹ gewidmet.
Die Fünf von Papanosh kommen aus Rouen und gehören dort zum Musikerkollektiv Les Vibrants Defricheurs (Die schwingenden Vorreiter). Ende April feierten sie ihr zehnjähriges Bestehen. Und sie stellen charmant unter Beweis, dass moderner Jazz aus Frankreich jenseits des Mainstreams nicht immer streng und kratzbürstig klingen muss und dass auch viel Groove mit im Spiel sein darf.
Was aber ist Papanosh? In Rumänien ein Nachtisch, in der Ukraine eine Brotsorte. Als Franzosen lieben die Musiker von Papanosh das Essen, während ihrer Tourneen sei dies gar Thema Nummer eins. Und als ausgesprochene Ohrenmenschen lieben sie schlichtweg den Klang des Begriffs. Ohnehin war das gesprochene Wort beim Jazz Happening 2015 ein Programmschwerpunkt: Jazz & Poetry. Ein Meister dieser Kunst, der die Idee der ›Sprache Musik‹ auf den Punkt bringt, trat gemeinsam mit Papanosh auf: der New Yorker Saxofonist, Poet und Schauspieler Roy Nathanson.
Papanosh:
- Quentin Ghomari, Trompete
- Raphaël Quenehen, Saxofon
- Sébastien Palis, Keyboards
- Thibault Cellier, Kontrabass
- Jérémie Piazza, Schlagzeug
Gäste:
- Fidel Fourneyron, Posaune
- Roy Nathanson, Saxofon, Rezitation
Aufnahme vom 31.10.15 beim Jazz Happening in Tampere/Finnland