Kaum ein anderer Jazzmusiker hat so viele Auszeichnungen erhalten wie der amerikanische Pianist Vijay Iyer. Er gehört zu jener Generation junger Instrumentalisten, die improvisatorisches Vermögen mit kompositorischem Anspruch zusammenbringen. Vor allem, was das äußerst komplexe Spiel mit Rhythmus und Metrum angeht, hat er dem zeitgenössischen Jazz neue Dimensionen erschlossen.
Iyer verarbeitet damit sowohl seine Erfahrungen als ehemaliger Bandpartner des Saxofonisten Steve Coleman als auch seine Beschäftigung mit der Musik Südindiens - woher seine Vorfahren stammen. Seinen größten Einfluss nennt er Thelonious Monk, dessen Klangwelt er eingehend analysiert hat. Auch als intellektuell brillanter Künstler zeigt er keine Angst vor der Bearbeitung von Popmusik, wie seine Bearbeitungen von Michael-Jackson- oder Stevie-Wonder-Stücken zeigen.
Aufnahme vom 9.12.10 aus dem Beethovenhaus in Bonn.