Jede Hektik und prätentiöse Virtuosität ist aus dem Spiel von Polens bekanntestem Jazzmusiker verbannt. Wie Lichtstrahlen, die spätnachmittags in ein dunkles Zimmer dringen, schickt Stanko seine Trompetenphrasen durch den weiten Raum, den seine Mitspieler ihm eröffnen. Kaum jemand arbeitet so gekonnt wie Tomasz Stanko mit der Kunst der Langsamkeit, den dunkleren Farben der Palette und Lyrismen, die aus einer langen Erfahrung resultieren, aus der beharrlichen Suche nach der eigenen Stimme und jener besonderen slawischen Sensibilität, die den Jazz so bereichert hat.
Zufällig in einem Club in New York hörte Stanko den ihm bis dahin völlig unbekannten jungen Pianisten David Virelles, der aus Santiago de Cuba über Umwege durch Kanada ins Mekka des Jazz gelangt ist. Mit Virelles, Morgan und Cleaver formierte der polnische Trompeter, der abwechselnd in New York und Warschau lebt, eine seiner besten Formationen.
Tomasz Stanko, Trompete
David Virelles, Piano
Thomas Morgan, Kontrabass
Gerald Cleaver, Schlagzeug
David Virelles, Piano
Thomas Morgan, Kontrabass
Gerald Cleaver, Schlagzeug
Aufnahme vom 15.11.14 beim Jazzdor Festival in Offenburg