Mit einer amerikanisch-deutschen Formation war sie in ihrer früheren zeitweisen Wahlheimat New York ins Studio gegangen und hatte eine sehr individuelle Hommage aufgenommen: an Menschen, die ihr privat wichtig sind, aber auch an Persönlichkeiten, die sie beeindrucken – prominent steht hier Martin Luther King, dessen legendäre Rede "I Have A Dream" Helfrich und ihr Ensemble spektakulär vertont haben. Diese Musik kommt von einer stets begeisterungsfähigen und ihrem menschlichen Umfeld zugewandten Künstlerin – die zugleich zeigt, dass man im Jazz des 21. Jahrhunderts Duftmarken setzen kann, ohne Zuflucht zu verkopften Formen des Individualismus zu nehmen.
In Anke Helfrichs Musik spiegelt sich auch die Tradition des treibenden Hard Bop; sie hat keine Scheu vor eingängigen Melodien. Auf dieser Basis entwickeln die Pianistin und ihre Mitmusiker eine Form von Energie, die im deutschen Jazz durchaus eigenständige Qualitäten beweist.