JazzFacts-Deutschlandreise (3): Bayern I - München
Kurze Wege, langer Atem

München hat berühmte Orchester, eine Oper und Theater mit viel Renommee. Es gibt dort starken Fußball, das größte Volksfest der Welt und Superlative der Konsumkultur. Das fordert den Jazz heraus, bei so viel Konkurrenz seine eigenen Wege zu gehen.

Von Ralf Dombrowski |
Umringt von vier klatschenden Musikern springt ein Mann mit ausladenden Gesten auf einer Bühne in die Höhe, im Hintergrund ist ein Schriftzug „Unterfahrt“ zu sehen.
Seit beinah fünf Jahrzehnten einer der wichtigsten Knotenpunkte des Münchner Jazzlebens und beliebte Spielstätte internationaler Szenegrößen: der Jazzclub Unterfahrt. (Dlf Harald Rehmann)
Jazz agiert in München unauffällig, aber wirkungsvoll. Es ist die Stadt der Verlage und Plattenfirmen. Labels wie ECM oder Enja genießen weltweit einen exzellenten Ruf. Ohne Pioniere wie Manfred Scheffner oder Kurt Maas wären Fans lange Zeit nur schwer an Schallplatten oder Noten gekommen.
Zahlreiche Initiativen mit viel Engagement
Clubs wie einst das „Domicile“ oder heute die „Unterfahrt“ holen Koryphäen in die Stadt, der Bayerische Rundfunk sorgt für reichlich Jazz im Radio. Junge Ensembles wie die Jazzrausch Bigband starten Trends, die Hochschule entlässt hochkarätigen Nachwuchs in die Welt. München – eine Stadt ohne Jazzgetöse, aber mit Stil.
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