Die gebürtige Hamburgerin entkräftet mit ihrer Persönlichkeit alle Klischees von Jazzmusikerinnen - und auch ihre Musik steckt voller Überraschungen. Sie ist geprägt von transparenten Klangbildern, in denen Sopransaxofon und Oboe melodieführend sind, und einer variablen Rhythmik, die vom druckvoll-treibenden Funk bis zum lyrisch-subtilen Dreiertakt reicht. Ähnlich wie ältere, höchst prominente Instrumentalkollegen weiß sie mit ihrem warm klingenden Bass auch in den Hintergrund zu treten und die Fäden in ihrem Quintett auf subtile Weise zu ziehen.
Eva Kruse macht nicht viel Aufhebens um ihr Können. Dabei war sie Initiatorin und lange Zeit musikalischer Anker eines Aushängeschildes des deutschen Jazz - des Trios [em] um den Pianisten Michael Wollny - und beim Festival Jazzbaltica gehört Eva Kruse seit zehn Jahren zum musikalischen Stammpersonal. "In Water" dürfte nur eine von vielen kommenden Etappen in der Arbeit der vielversprechenden Künstlerin sein.