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Jazzfest Berlin 2020
Rhythmus und Abstraktion

Die Holzbläserin Anna Webber aus New York spielte mit ihrem Septett beim Jazzfest Berlin 2020 ein fulminantes Konzert - mit straff organisierten, eng verzahnten Klängen zwischen Avantgarde-Jazz und zeitgenössischer Komposition.

Am Mikrofon: Niklas Wandt |
    Auf einer in buntes Licht getauchten Bühne spielen eine Musikerin und sechs Musiker vor einem leeren Auditorium.
    Mit "Clockwise" bezieht sie sich kompositorisch auf Perkussionsmusik des 20. Jahrhunderts: Anna Webber (Wolf Daniel Roulette Intermedium)
    Die gebürtige Kanadierin Anna Webber studierte in Montreal, Berlin und New York, wo sie seit 2008 lebt. Ihr Septett vereint einige der renommiertesten Musiker der dortigen Szene, wie den Bassisten Chris Tordini und den Schlagwerker Ches Smith. Im Konzert in Brooklyn navigierte die Band souverän durch die komplexen Stücke der Leiterin und Komponistin. Inspiriert von der Neuen Musik Iannis Xenakis’ oder Morton Feldmans, klingen sie mal ätherisch, mal kühl und schroff. Ein starker rhythmischer Drive und genau abgemessene Improvisationsparts geben der Musik trotz ihrer strengen Kammerästhetik ein Jazzfeeling. Im Rahmen des Jazzfest Berlin 2020 stellte Anna Webber ihre eigentümliche, spannende Musik per Livestream aus New York vor.

    Anna Webber, Tenorsaxofon, Flöte, Komposition
    Jeremy Viner, Tenorsaxofon, Klarinette
    Jacob Garchik, Posaune
    Matt Mitchell, Piano
    Christopher Hoffman, Cello
    Chris Tordini, Kontrabass
    Ches Smith, Schlagzeug, Vibrafon
    Aufnahme vom 6.11.2020 aus dem Roulette, New York, Konzert im Rahmen des Jazzfest Berlin