Jelena Issinbajewa war eine Ausnahmeathletin im Stabhochsprung: Zweimal Olympiasiegerin im Stabhochsprung, dreimal Weltmeisterin und 28 Weltrekorde. Sie war die erste Frau, die die magischen fünf Meter übersprang.
Sportpolitisch unternahm sie umstrittene Höhenflüge: So leugnete sie unter anderem das russische Staatsdoping, klagte gegen den dopingbedingten Ausschluss russischer Athletinnen und Athleten von den Spielen 2016 in Rio.
„Wir wurden ohne Beweise von Olympia ausgeschlossen, bösartig und grob.“
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Wirre Aussagen im Luftwaffenstützpunkt in Syrien
In Rio anwesend war Issinbajewa, die als linientreue Putinanhängerin gilt, trotzdem. Für acht Jahre wurde sie in Brasilien in die IOC-Athletenkommission gewählt. Aber nicht nur als Sportfunktionärin vertritt sie die Interessen der russischen Staatsführung.
Mit anderen Olympioniken reiste sie 2016 auf den russischen Luftwaffenstützpunkt in Syrien und machte dort mit den Soldaten Frühsport:
„Uns war klar, wir fliegen zu Helden, zu unseren Beschützern. Hier ist alles von einem solchen Patriotismus durchzogen. Ich platze fast vor Stolz.“
Für russische IOC-Mitglieder gilt dieser Bann offenbar nicht
Bezogen auf die russischen Bomber hatte sie gesagt: „Jeder Start eines Jets war wie ein Wiegenlied für uns, auf das wir warteten, um einschlafen zu können'."
Die Putinunterstützerin wurde weiter ins System eingebunden. 2020 nahm der russische Staatspräsident die ehemalige Leichtathletin in eine Gruppe von 75 Personen auf, die Vorschläge für eine Verfassungsänderung erarbeiten sollten. Eine Änderung, die Putin seine Macht über Jahre sichert.
"Guten Tag Wladimir Wladimirovitsch. Zuerst möchte ich Ihnen danken, dass ich in diese Arbeitsgruppe aufgenommen wurde. Ich habe die Verfassung unseres Landes gelesen. Das ist wichtig, weil dafür bisher kein Anlass bestand und keine Notwendigkeit. Nun verstehe ich, dass es ein sehr wichtiges Buch ist. Jeder sollte es lesen. Ich habe viel gelernt.“
Ein putintreues IOC-Mitglied wie Jelena Issinbajewa darf ihre Position weiter behalten. Gleichzeitig fordert IOC-Chef Thomas Bach alle Sportverbände auf ,,russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler auszuschließen."
Für russische IOC-Mitglieder gilt dieser Bann offenbar nicht.
Ukrainische Sportler fordern nun eine Überprüfung durch die IOC-Ethikkommission.