Die Menschen würden gezwungen, Wasser zu trinken, das die Gesundheit massiv gefährde, kritisierte Oxfam. Die Organisation befürchtet die Ausbreitung von tödlichen Krankheiten wie Cholera. Das Problem ist allerdings nicht nur auf die Kämpfe zurückzuführen: Bereits vor der Eskalation hatte etwa die Hälfte der Bevölkerung im Jemen keinen Zugang zu Trinkwasser. Der Konflikt verschärft aber offenbar die Lage: Durch die seit sieben Wochen andauernden Luftangriffe, die Gefechte am Boden sowie den Treibstoffmangel seien zuletzt drei Millionen Betroffene hinzugekommen, meldete Oxfam.
Im Jemen kämpfen Huthi-Rebellen gegen Anhänger des Übergangspräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Eine sunnitisch-arabische Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens bombardiert seit März Stellungen und Waffenlager der schiitischen Huthis. Mitte Mai hatte es eine mehrtägige Feuerpause gegeben, um Lebensmittel und Medikamente ins Land zu bringen. Trotz internationaler Appelle wurde sie nicht verlängert. Die Militärkoalition nahm die Luftangriffe wieder auf. 545.000 Menschen sind bisher vor den Kämpfen geflohen. Mindestens 1.800 Menschen wurden nach Angaben der Vereinten Nationen getötet - allerdings liegt die tatsächliche Zahl vermutlich wesentlich höher.
(hba/ach)