Archiv

Jemen
Erst Rücktritt, dann Friedensvertrag

Jemens führende Politiker und Anführer der schiitischen Huthi-Rebellen haben nach Wochen blutiger Auseinandersetzungen in Sanaa einen Friedenspakt unterzeichnet. Zuvor hatte Ministerpräsident Mohammed Basindawa seinen Rücktritt erklärt.

    Mohammed Basindawa.
    Mohammed Basindawa: War seit 10. Dezember 2011 Premierminister des Jemen. (AFP/Mohammed Huwais)
    Basindawa reagierte mit seinem Rücktritt auf den Vormarsch schiitischer Huthi-Rebellen bis in das Zentrum der Hauptstadt Sanaa. Ungeachtet fortlaufender Verhandlungen über eine Waffenruhe hatten die Rebellen nach Angaben der Nachrichtenseite Al-Masdar Online das Armee-Hauptquartier und einen Militärstützpunkt im Norden Sanaas gestürmt. Seit Wochen hatten Anhänger des schiitischen Volksstammes den Rücktritt der mehrheitlich sunnitischen Regierung gefordert. Seit Ende vergangener Woche drangen Rebelleneinheiten immer weiter in das Stadtzentrum von Sanaa vor.
    Am Sonntag hatten die Rebellen die Kontrolle über das Hauptquartier der Armee übernommen. Auch der Stützpunkt der ehemaligen ersten Panzerdivision im Norden Sanaas sei in die Hände der Rebellen gefallen, berichtet Al-Masdar Online. Die Armee habe alle Soldaten aufgefordert, ihre Stellungen zu halten.
    Zeitgleich mit den Angriffen der Rebellen hat sich eine Huthi-Delegation auf den Weg nach Sanaa gemacht, um eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zu unterzeichnen. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Jamal Benomar, hatte eine entsprechende Einigung am Samstag vermittelt.
    Die Einigung nun sei in Anwesenheit des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi erfolgt, berichtete die offizielle jemenitische Nachrichtenagentur Saba am Sonntag.
    (tzi/bor)