Mit über 100 Kampfflugzeugen sind Saudi-Arabien und mehrere weitere Länder am Einsatz im Jemen gegen die schiitische Huthi-Miliz beteiligt. Die sunnitische Koalition kontrolliert mittlerweile den Luftraum des Jemen, berichtet Korrespondent Peter Steffe. Zudem habe Saudi-Arabien etwa 150.000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland zusammengezogen. Auch Ägypten entsandte einen Marineverband ins Rote Meer.
Bei den Luftangriffen auf den Jemen sind bisher mindestens 39 Zivilisten getötet worden. Dutzende Todesopfer habe es bei Angriffen in der Nacht zum Freitag auf einen Militärstützpunkt im Norden von Sanaa gegeben, sagten Vertreter des Gesundheitsministeriums in der jemenitischen Hauptstadt. Auch ein Wohnviertel sei bei dem Angriff getroffen worden.
Steinmeier warnt vor Flächenbrand
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bezeichnete die Lage als gefährlich. Der "Bild"-Zeitung sagte er, er hoffe, dass sich die Situation nicht zu einem kriegerischen Flächenbrand ausweite. Auch Vereinte Nationen und Europäische Union riefen die Konfliktparteien im Jemen zu Verhandlungen auf.
Das Brisante an dem Konflikt: Saudi-Arabien vermutet, dass der Iran die Huthi-Rebellen unterstützt. Somit wäre der Konflikt auch ein Stellvertreterkrieg zwischen beiden Nationen.
Der jemenitische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte um Hilfe gegen die Huthi-Rebellen gebeten, die in den vergangenen Monaten große Teile des Landes unter ihre Kontrolle bringen konnten. Hadi ist mittlerweile ins saudische Riad geflohen.
Krisengipfel der Arabischen Liga
Der Iran kritisierte die Angriffe der internationalen Militärallianz auf den Jemen. "Diese Angriffe sind nicht nur eine Verletzung der territorialen Integrität des Jemen, sondern auch eine sehr gefährliche Entwicklung", hieß es aus dem Außenministerium in Teheran.
Wie der Konflikt gelöst werden könnte, wird am Wochenende Thema bei einem Treffen der Arabischen Liga sein. Auch Hadi wird an dem Gipfel in Kairo teilnehmen.
Die Huthis sind ein schiitischer Volksstamm aus dem Nordjemen. Seit dem Arabischen Frühling im Jahr 2011 haben sie sich mehr und mehr als politische Kraft etabliert. Im vergangenen September eroberten die Huthis die Hauptstadt Sanaa.
(pr/nin)