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Jemen
Schiiten und Sunniten einigen sich

Im Jemen haben sich die Konfliktparteien auf ein Abkommen zur Bildung einer Expertenregierung verständigt. Die Vereinbarung kam mithilfe eines UNO-Vermittlers zustande und könnte den Schlussstrich unter der blutigen Krise des Landes ziehen.

    Noch am Freitag demonstrierten Menschen in Sanaa gegen die Huthi-Milizen.
    Noch am Freitag demonstrierten Menschen in Sanaa gegen die Huthi-Milizen. (picture alliance/dpa/Yahya Arhab)
    Schiitische Rebellen und ihre sunnitischen Widersacher unterzeichneten am Samstag im Beisein des UNO-Gesandten Dschamal Benomar in der Hauptstadt Sanaa ein entsprechendes Abkommen, wie es von offizieller Seite verlautete. Präsident Abdrabuh Mansur Hadi und Regierungschef Chalid Bahah werden demnach beauftragt, eine "fähige Regierung" zu bilden, die sich auch der Rechtsstaatlichkeit und Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet sieht.
    Noch am Freitag hatten die Huthi-Rebellen dem Präsidenten zehn Tage Zeit für die Bildung einer neuen Regierung gegeben. Sollte Hadi der Forderung nicht nachkommen, seien "alle revolutionären Optionen offen", hieß es.
    Unruhen und Gewalt seit 2012
    Bei Kämpfen zwischen den Huthis und einem verfeindeten Stamm in der Al-Kaida-Hochburg Radaa 200 Kilometer südlich von Sanaa wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen in den vergangenen Tagen mehrere hundert Menschen getötet.
    Der Jemen wird seit dem Sturz von Machthaber Ali Abdullah Saleh im Jahr 2012 von schweren politischen Unruhen und Gewalt erschüttert. Die schiitische Minderheit kämpft um mehr politischen Einfluss. Ihre Huthi-Milizen hatten in den vergangenen Monaten strategisch wichtige Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Ihnen stehen sunnitische Stammesmilizen gegenüber, die mit Al-Kaida kooperieren.
    (bor/hba)