Nach Augenzeugenberichten beschossen Huthe-Rebellen Wohngebiete in der Provinz Taes. In der Hauptstadt Sanaa sowie im Norden und Zentrum des Landes scheint die Feuerpause bislang zu halten. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis, das seit Ende März Luftangriffe flog, hatte die Waffenruhe ausgerufen, um Hilfslieferungen zu ermöglichen.
Die geplante Waffenruhe ist eine positive Antwort auf einen Antrag der gewählten Regierung des Jemen, die überwiegend nach Saudi-Arabien floh, als die Koalition der Huthis im Frühjahr bis nach Aden im Südjemen vorrückte.
Der UNO-Gesandte für den Jemen, Ismail Ould Scheich Ahmed, hat sich nach der Ankündigung der Waffenruhe sofort in die saudische Hauptstadt Riad aufgemacht, um einen - wie es heißt - "umfassenden Waffenstillstand mit allen Konfliktparteien" zu erreichen, berichtet Björn Blaschke.
In dem Krieg wurden bereits mehr als 3.700 Menschen getötet, mehr als die Hälfte Zivilisten. Die Zahl der Binnenflüchtlinge geben die Vereinten Nationen mit 1,25 Millionen an. 80 Prozent sind nach UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Durch die angekündigte Waffenruhe könnte diese nun möglich werden.
Gefahr durch weitere Kämpfe
In der Hauptstadt Sanaa wurden Korrespondentenberichten zufolge bei Luftangriffen Stellungen der Huthi-Rebellen bombardiert. Regierungstreue Truppen konnten nach eigenen Angaben nördlich von Aden einige Gebiete zurückerobern.