Es war eine Premiere für den 45-jährigen Christopher Heck. Er übernahm den Aufsteiger in der Sommerpause und die Begegnung gegen Hoffenheim war sein erstes Bundesliga-Spiel als Trainer. Vorher sei die Hoffnung dagewesen, etwas Zählbares rauszuholen. Aber: "Wir wussten natürlich, dass wir mit Hoffenheim eine spielstarke Mannschaft begrüßen, wo der Ball läuft und die uns alles abverlangen werden. In der Höhe tut es sehr weh, dass wir so begrüßt worden sind."
Aus Sicht von Heck sind die Gäste durch zwei Sonntagsschüsse in Führung gegangen – in der dritten und siebten Minute: "Blöder kann man so ein Spiel nicht starten. Dann ist es natürlich auch schwer, die Moral hochzuhalten."
Große Unterschiede zwischen den ersten beiden Ligen
Im Dlf machte der Trainer des Bundesliga-Rückkehrers auf die Unterschiede zwischen den ersten beiden Ligen aufmerksam: "Hier sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen anders. Auch sportlich gesehen ist es ein extrem großer Unterschied. Hier ist es schneller und härter, die Zweikämpfe werden intensiver bestritten. Es ist für uns als Verein eine extra Herausforderung." Man wolle versuchen, die Klasse zu halten.
Aufsteiger hatten es zuletzt schwer, sich in der ersten Bundesliga zu behaupten. Allerdings hätten es mit Bayer Leverkusen und Werder Bremen letzte bzw. vorletzte Saison zwei Teams geschafft, als Aufsteiger die Klasse zu halten. "Die Schere zwischen der ersten und zweiten Liga ist trotzdem noch ziemlich groß. Es bleibt schwer für Aufsteiger, sich zu etablieren", so Heck.
Heck wünscht sich mehr Frauen, die den Mund aufmachen
Dennoch sei es wichtig, nicht wieder abzusteigen, vor allem aus finanziellen Gründen. In der ersten Liga gebe es mehr Gelder von Sponsoren, dem DFB und den Verbänden. Insgesamt seien die Möglichkeiten ganz anders, als eine Liga tiefer, so Heck: "In der zweiten Liga ist die finanzielle Förderung immens weniger." Er spricht von zehn bis 15 Prozent.
Lena Goeßling, ehemalige Nationalspielerin, hatte zuletzt gesagt, dass es schwierig sei, Persönlichkeiten im deutschen Frauenfußball zu finden. Zu viele Spielerinnen würden mit dem Strom schwimmen. Heck hat einen ähnlichen Eindruck und sagte dazu: "Es ist wichtig, dass wir im Frauenfußball Typen haben. Also Frauen, die eine Persönlichkeit haben und das Besondere mit in den Sport bringen. Die können auch gerne mal vor der Presse etwas loswerden dürfen, was ihnen gerade auf dem Herzen liegt."
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