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Jena-Trainer Heck zum Saisonstart in der Bundesliga
"Wir brauchen mehr Persönlichkeiten"

Der FF USV Jena ist mit einer 1:6-Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim in die Frauen-Fußball-Bundesliga zurückgekehrt. Trainer Christopher Heck sprach im Deutschlandfunk über das Spiel, die Unterschiede zwischen erster und zweiter Liga und wünscht sich mehr Persönlichkeiten im Deutschen Frauenfußball.

Christopher Heck im Gespräch mit Matthias Friebe |
Mannschaftsfototermin Saison 2019 2020 FLYERALARM Frauen-Bundesliga am 31.7.2019 FF USV Jena Trainer Christopher Heck (Jena), Portrait quer Ernst Abbe Sportfeld *** team photo shoot season 2019 2020 FLYERALARM women Bundesliga 31 7 2019 FF USV Jena coach Christopher Heck Jena , portrait cross Ernst Abbe sports field
Der Trainer des Frauen-Fußball-Bundesligisten FF USV Jena, Christopher Heck, hat mit seinem Team das Auftaktspiel gegen Hoffenheim verloren. (Imago)
Es war eine Premiere für den 45-jährigen Christopher Heck. Er übernahm den Aufsteiger in der Sommerpause und die Begegnung gegen Hoffenheim war sein erstes Bundesliga-Spiel als Trainer. Vorher sei die Hoffnung dagewesen, etwas Zählbares rauszuholen. Aber: "Wir wussten natürlich, dass wir mit Hoffenheim eine spielstarke Mannschaft begrüßen, wo der Ball läuft und die uns alles abverlangen werden. In der Höhe tut es sehr weh, dass wir so begrüßt worden sind."
Aus Sicht von Heck sind die Gäste durch zwei Sonntagsschüsse in Führung gegangen – in der dritten und siebten Minute: "Blöder kann man so ein Spiel nicht starten. Dann ist es natürlich auch schwer, die Moral hochzuhalten."
Große Unterschiede zwischen den ersten beiden Ligen
Im Dlf machte der Trainer des Bundesliga-Rückkehrers auf die Unterschiede zwischen den ersten beiden Ligen aufmerksam: "Hier sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen anders. Auch sportlich gesehen ist es ein extrem großer Unterschied. Hier ist es schneller und härter, die Zweikämpfe werden intensiver bestritten. Es ist für uns als Verein eine extra Herausforderung." Man wolle versuchen, die Klasse zu halten.
Aufsteiger hatten es zuletzt schwer, sich in der ersten Bundesliga zu behaupten. Allerdings hätten es mit Bayer Leverkusen und Werder Bremen letzte bzw. vorletzte Saison zwei Teams geschafft, als Aufsteiger die Klasse zu halten. "Die Schere zwischen der ersten und zweiten Liga ist trotzdem noch ziemlich groß. Es bleibt schwer für Aufsteiger, sich zu etablieren", so Heck.
Heck wünscht sich mehr Frauen, die den Mund aufmachen
Dennoch sei es wichtig, nicht wieder abzusteigen, vor allem aus finanziellen Gründen. In der ersten Liga gebe es mehr Gelder von Sponsoren, dem DFB und den Verbänden. Insgesamt seien die Möglichkeiten ganz anders, als eine Liga tiefer, so Heck: "In der zweiten Liga ist die finanzielle Förderung immens weniger." Er spricht von zehn bis 15 Prozent.
VfL Wolfsburg Fototermin, Frauen Wolfsburg, Deutschland 30.07.2019, FUßBALL - VfL Wolfsburg, Allianz Frauen Bundesliga, Saison 2019/20. Fototermin, Mannschaftsfoto. Lena Goeßling (VfL Wolfsburg) Wolfsburg *** VfL Wolfsburg Photo shoot, Women Wolfsburg, Germany 30 07 2019, FOßBALL VfL Wolfsburg, Allianz Frauen Bundesliga, 2019 season 20 Photo shoot, Team photo Lena Goeßling VfL Wolfsburg Wolfsburg
Lena Goeßling, Spielerin beim VFL Wolfsburg, fordert mehr Persönlichkeiten im deutschen Frauenfußball. (Imago)
Lena Goeßling, ehemalige Nationalspielerin, hatte zuletzt gesagt, dass es schwierig sei, Persönlichkeiten im deutschen Frauenfußball zu finden. Zu viele Spielerinnen würden mit dem Strom schwimmen. Heck hat einen ähnlichen Eindruck und sagte dazu: "Es ist wichtig, dass wir im Frauenfußball Typen haben. Also Frauen, die eine Persönlichkeit haben und das Besondere mit in den Sport bringen. Die können auch gerne mal vor der Presse etwas loswerden dürfen, was ihnen gerade auf dem Herzen liegt."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.