Lehmann habe sich "durchgängig als Opfer der Justiz" inszeniert, sagte Richterin Walter. Er sei jedoch Täter und habe vor Gericht "hanebüchene Geschichten" zu seiner Verteidigung vorgebracht.
Mit Kettensäge in Garage des Nachbarn eingedrungen
Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung gefordert - und eine Geldauflage von 216.000 Euro. Sie warf dem 54-Jährigen Lehrmann unter anderem vor, mit einer Kettensäge in die neu gebaute Garage seines Nachbarn eingedrungen zu sein und dort einen Dachbalken angesägt zu haben.
Es gebe "keinen Zweifel" daran, dass die Vorwürfe gegen den WM-Helden von 2006 zuträfen, betonte Staatsanwalt Kreutzer. Lehmann habe seinem Nachbarn "schlicht und ergreifend eins auswischen" wollen. Er sah bei Lehmann eine hohe kriminelle Energie und warf ihm "Selbstjustiz" vor.
Lehmann sprach von falschen Verdächtigungen
Lehmann hatte zu Prozessbeginn eingeräumt, die Garage mit der Kettensäge in der Hand betreten zu haben, sich ansonsten aber auf Erinnerungslücken berufen und von falschen Verdächtigungen und Rufmord gesprochen. Sein Anwalt Rücker verlangte Freispruch vom Vorwurf der Sachbeschädigung und des versuchten Betrugs und für die Beleidigung von Polizisten eine Geldstrafe. Er warf dem Staatsanwalt Rache vor und ein unzulässiges "Moralisieren".