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Jerusalem
Zusammenstöße auf dem Tempelberg

Die israelische Polizei ist gegen militante palästinensische Jugendliche vorgegangen, die sich in der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem verbarrikadiert hatten. Die Sicherheitskräfte wurden mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen, als sie die Moschee stürmten.

    Blick auf den Jerusalemer Tempelberg mit Felsendom und Klagemauer
    Die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem (picture alliance / dpa/ Marius Becker)
    Die Polizisten drangen nach eigener Darstellung auf den Tempelberg vor, nachdem sie Informationen über mögliche Angriffe auf jüdische Gläubige erhalten hatten. Hintergrund ist das jüdische Neujahrsfest Rosh Hashana, dessen Auftakt bereits heute Abend beginnt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach von einem "israelischen Angriff", den er scharf verurteilte.
    Eine Polizeisprecherin erklärte, die Jugendlichen hätten verhindern wollen, dass jüdische Gläubige aus Anlass des jüdischen Neujahrsfests die heilige Stätte besuchten. Zunächst hieß es, am Eingang der Moschee seien Schläuche gefunden worden, die mit Sprengstoff hätten gefüllt werden können. Später teilten die Behörden mit, die Lage sei unter Kontrolle. Es habe auch keine Festnahmen und Verletzte gegeben.
    Zusammenstöße auch im Silwan-Viertel
    Bereits gestern war es laut israelischen Medienberichten im nahe gelegenen Silwan-Viertel zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Palästinensern gekommen. Dabei seien 13 Palästinenser und vier Polizisten verletzt worden.
    Die Al-Aksa-Moschee ist das dritthöchste islamische Heiligtum nach Mekka und Medina. Nach der derzeit gültigen Regelung dürfen Juden und andere nicht-muslimische Besucher den Hügel - den die Juden Tempelberg und die Araber Al-Haram Al-Scharif (Edles Heiligtum) nennen - zwar besuchen, nicht aber dort beten. Die Muslime empfinden dies als Provokation. Ultraorthodoxe Juden versuchen immer wieder, das Verbot zu durchbrechen.
    (kis/jcs)