Solche Ekstase löst kaum eine Ausstellung bei Besuchern aus – aber Kermit ist natürlich auch der grünste Frosch überhaupt.
Kaum zu glauben angesichts des Welterfolgs des Jim-Henson-Imperiums: Als er 1975 seine sogenannte „Muppet Show“ US-Sendern wie CBS präsentierte als Henson also diese „Muppet Show“ vorstellte und Gott herabsah und Jim Henson 40 Prozent Beteiligung zusicherte, da sagte Amerika schlicht: Danke. Nein, danke.
Mehr als ein Meister der Puppen
Was wirkt wie ein Scherz der Fernsehgeschichte, ist keiner. Großbritannien produzierte, was Amerika womöglich zu kindlich erschien. Die Jim Henson Ausstellung im „Museum of Moving Image“ in New Yorks Stadtteil Queens geht chronologisch durch die Welt des Mannes, der so viel mehr war als ein Meister der Puppen.
„Jim Hensons Vermächtnis geht über das Puppenspiel hinaus. Unsere Ausstellung sieht ihn als einen geradezu zwanghaft kreativen, rastlosen Künstler.“
Babara Miller hat die neue Dauerausstellung organisiert. Sie stellt Jim Hensons Idee eines Nachklubs namens Cyclia aus den 60er-Jahren vor, dessen wabenartige Wände er mit einem einstündigen Film bespielen wollte – nie umgesetzt.
„Henson ging es immer um das Bewegtbild. Er suchte ständig nach Neuem. So begann er in den frühen 60er-Jahren mit experimentellen Filmen. Hatte Erfolg mit Timepiece – einem kurzen Film, der für einen Oscar nominiert war.“
Henson war auch ein erfolgreicher Werbefilmer
„Timepiece“ – Zeitmesser. Rhythmisch, wortlos, aber voller Klänge. Und: Henson, der erfolgreiche Werbefilmer. Mit Puppen – natürlich. Die bei Produktverweigerung schon mal explodieren – natürlich.
„Werbemachern waren seine Puppen aufgefallen – die waren charmant und witzig und Leute mochten sie und so begann Henson diese sehr lukrative Karriere: Fernseh-Werbung mit Puppen ab 1957.“
Das Filmmuseum arbeitet sich durch alle Schichten von Jim Hensons leider viel zu kurzem Schaffen – schon 1990 ist er im Alter von nur 53 Jahren verstorben.
4. November 1956 – Jim Henson ist Gast in der damals erst angelaufenen, später legendären Steve Allen Show. Der stellt zwei unbekannte Studenten vor – die irgendwas mit Puppen machen.
Originalpuppen wurden für die Ausstelung restauriert
Dazu zeigt die Ausstellung fast 50 dieser Puppen – eine Crowdfounding-Aktion half, die Restaurierung zu bezahlen. Den neuen Museumsteil finanziert dagegen die Stadt New York.
„Uns ist es wichtig, tief in den kreativen Prozess einzutauchen. Besuchern zu zeigen, wie es gemacht wurde. Den Vorhang etwas beiseitezuziehen. Dafür blicken wir hinter die Kulissen, mit Skripten, den Geräten, die die Puppenspieler nutzen.“
In Washington, so Talk-Master Steve Allen 1956, da kenne man die beiden Studenten schon – mit ihrer Show, den Muppets.