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Joan Baez
"Singen als pazifistische Waffe"

Stolz, freundlich, unbeugsam ist sie, die Musikerin und Menschenrechtsaktivistin Joan Baez. Protestierte gegen Rassentrennung, den Vietnamkrieg, die Trump-Regierung. Und liess sich nie von einer bestimmten Partei vereinnahmen: "Sie war keine Einäugige", analysierte Biograph Jens Rosteck im Dlf.

Jens Rosteck im Corsogespräch mit Anja Buchmann |
    Joan Baez im Jahre 1980, daneben das Buchcover "Joan Baez. Porträt einer Unbeugsamen".
    Joan Baez im Jahre 1980, daneben das Buchcover "Joan Baez. Porträt einer Unbeugsamen". (Osburg Verlag / privat / imago / Leemage)
    Anja Buchmann: "Porträt einer Unbeugsamen" heißt eine vor kurzem erschienene Biografie über eine Musikerin, die diesen Titel tatsächlich sehr verdient: Joan Baez. Die Königin des Folk, die überzeugte Friedensaktivistin, die Sängerin mit dem unverkennbaren Powervibrato in der Stimme. Die Frau, die scheinbar furchtlos gegen Rassentrennung oder gegen den Vietnamkrieg kämpfte, die an Kriegsschauplätzen auftrat und sich nie wirklich von einer Partei oder Gesinnung vereinnahmen ließ. Autor dieser Biografie ist der Musikwissenschaftler, Kulturgeschichtler und Pianist Jens Rosteck, den ich nun in Offenburg begrüße. Schönen guten Tag, Herr Rosteck.
    Jens Rosteck: Schönen guten Tag, Frau Buchmann.
    Buchmann: Herr Rosteck, es gibt ein Bild von Joan Baez, das auch in Ihrem Buch abgebildet ist, vor den Stufen des Capitol Buildings in Montgomery, im Hintergrund bewaffnete Staatspolizei. Aus den Tagen der Selma Märsche war das, Bürgerrechtsmärsche 1965, von Selma nach Montgomery. Baez da zu sehen, freundlich, friedlich, entspannt, selbstbewusst vor den eher bedrohlich wirkenden Uniformierten. Ist das ein Bild, das die Musikerin und Aktivistin gut zusammenfasst, in einem Bild?
    Rosteck: Absolut. Ein ganz emblematisches Porträt, was ihre ganze Gelassenheit eben auch ausstrahlt, ihre Zuversicht, ihre Gewissheit. Sie kommt ja von ihrer Erziehung, von ihrer Ausbildung her, und auch von ihrem Elternhaus aus einem Umfeld des gewaltlosen Widerstandes. Sie ist ganz früh mit einem jüdischen Gandhi-Anhänger, Ira Sandperl, zusammengetroffen, hat mit dem zusammen ein Institut für gewaltfreien Widerstand ganz früh schon in ihrem Leben gegründet und sie war sich sozusagen ihrer Sache von Anfang an sicher, auch bestärkt durch die Erfahrung ihres Vaters, der für die UNESCO gearbeitet hat und der sie schon ganz früh in ihrem Leben in ungewöhnliche Schauplätze mitgenommen hat: Die Familie hat im Irak gelebt, hat also Armut und Entbehrung ganz früh kennengelernt und es war eigentlich eine Familie, die sich immer zwischen die Stühle gesetzt hat. Und für sie war Widerstand zu leisten - also auf eine verbindliche und auch freundliche Art - das selbstverständlichste für sie, das brauchte sie sich gar nicht erst sozusagen anzutrainieren, das war Teil ihrer Persönlichkeit von ganz früh an schon.
    Politische Botschafterin mit Harmonie und Verständnis
    Buchmann: Und auch ihr Vater hat sich ja in keinster Weise vereinnahmen lassen und hätte ja auch für, zum Beispiel, irgendwelche Rüstungsindustriegeschichten arbeiten können, wollte er nicht.
    Rosteck: Genau, der war Physiker, das wollte er nicht, da hat er sozusagen attraktive Angebote der Rüstungsindustrie ausgeschlagen und hat seinen Töchtern, also drei Töchtern, eben vorgelebt, dass man eben seinem Gewissen folgen sollte und nicht unbedingt pekuniären Gesichtspunkten.
    Buchmann: Also ist das Unbeugsame – "Porträt einer Unbeugsamen" schreiben Sie ja -, tatsächlich ihre herausstechendste Charaktereigenschaft? Also sie lässt sich nicht vereinnahmen, steht zu ihrer Meinung als Pazifistin und Menschenrechtlerin?
    Rosteck: Das ist das eine. Andererseits gibt es natürlich dann auch die ganz starken, musikalischen Qualitäten. Sie hat selber zwei Mal gesagt, sie würde sich in erster Linie als Politikerin verstanden wissen wollen und gar nicht als Künstlerin. Aber sie ist natürlich auch eine eminent große Musikerin, das habe ich auch versucht, in meinem Buch ganz stark herauszuarbeiten, indem ich mich einzelnen Liedern, einzelnen Alben, einzelnen Trends in ihrem Schaffen eben zugewandt habe, eine ausgezeichnete Gitarristin, ihr Gesang, der ja auch natürlich immer viel, ja, bei vielen Leuten immer auch ein bisschen Widerstand hervorgerufen hat, weil sie ja natürlich immer sehr schön gesungen hat in einer Zeit, in der schöner Gesang, oder eben - sagen wir mal - einen klassischen, an Idealen orientierter Gesang war ja damals nicht unbedingt angesagt, da gab es ja auch eben Widerstand dagegen, also Zweifel dagegen.
    Der Musikwissenschaftler, Kulturgeschichtler und Pianist Jens Rosteck.
    Der Musikwissenschaftler, Kulturgeschichtler und Pianist Jens Rosteck. (Mascha Lohe)
    Das hat sie aber eben ganz stark eben eingesetzt, sie hat also versucht, auch eben ihre Botschaft eben mit Harmonie und Verständnis rüberzubringen, nicht mit Aggressivität, nicht mit Mitteln der Feindseligkeit und der Aggressionen. Und das haben eben viele gar nicht verstanden, das war eben für sie einfach eine Möglichkeit, erstens mal diesem Repertoire gerecht zu werden, sie hat ja früher erst diese ganz alten, englischen Folkballaden ausgegraben, bevor sie sich dem Protestsong zugewandt hat. Aber gleichzeitig eben wollte sie die Leute nicht eben verprellen, sondern einfach mit ihrer Art des eben auch ausgefeilten und sehr künstlerisch hochrangigen Gesangs auch Leute zu gewinnen, die vielleicht normalerweise eher in politischen Anliegen fern gestanden hätten.
    Außerhalb des Mainstreams
    Buchmann: Ihre unverkennbare Stimme - ich habe es als Powervibrato beschrieben - manche nennen es auch Tremolo, wie auch immer, es ist ein sehr schnelles Vibrato. Das hat sie sich tatsächlich selbst beigebracht, oder?
    Rosteck: Hat sie sich selbst beigebracht als junges Mädchen. Sie war ja - ich habe es eben schon gesagt - die mittlere von drei Schwestern, die jüngste Schwester Mimi war vielleicht sogar noch fast ein bisschen begabter, alle drei spielten Gitarre, vor allen Dingen die beiden jüngeren Schwestern und sie hat das so mitbekommen, wenn sie sich unter die Dusche stellt und mit ihrem Adamsapfel spielt und denn also so ein bisschen hin und her bewegt, dann kriegt sie ja so ganz andere Töne zustande, das hat also dann funktioniert. Sie ist ja ganz früh schon entdeckt worden, schon als 16-, 17-jährige stand sie ja schon auf den Bühnen in Studentenkneipen in Boston und ist dann zum Newport Folk Festival eingeladen worden, wo sie also ein Überraschungserfolg war. Es war damals eben diese Kombination, also von der Stimme, von ihrer politischen Einstellung natürlich, auch ihr Äußeres, sie ist ja als junges Mädchen ganz stark angeeckt, weil sie als Mexikanerin, oder Halbmexikanerin immer für eine Außenseiterin eben eingeschätzt wurde, wurde auch von vielen Leuten angefeindet.
    Buchmann: Genau. Ihr Vater war Mexikaner.
    Rosteck: Ja genau. Ihr Vater war Mexikaner, ihre Mutter hatte schottisch-irische Wurzeln. Und dadurch wusste sie von Anfang an, was es heißt, also jemand zu sein, der eben außerhalb, ja, des Mainstreams steht und gleichzeitig war sie ja eine wunderschöne, junge Frau und diese Schönheit hat sich ja auch bis ins Alter bei ihr gehalten. Auch das war nicht selbstverständlich in den 60ern, wo man natürlich ein ganz anderes Ideal von Pop- oder Rockmusikern hatte.
    Überblick über verschiedene Schaffens- und Lebensphasen
    Buchmann: Warum haben Sie diese Joan Baez Biografie überhaupt geschrieben? Sie haben vorher was über Bob Dylan geschrieben, über Édith Piaf, Jacques Brel, Lotte Lenya und Kurt Weil und so weiter. Bisher gibt es auch nicht allzu viele Baez-Biografien, oder?
    Rosteck: Das ist schonmal mit ein Grund, also erstaunlicherweise gibt es in den letzten 30, 40 Jahren - soweit ich das überblicken kann - weltweit keine einzige Monografie über sie, das fand ich also sehr erstaunlich, habe ich gefragt, liegt es daran, dass sie eine Frau ist, oder liegt es daran, dass sie so bekannt ist, dass man gar kein Buch über sie braucht. Das ist aber eigentlich ein bisschen ungewöhnlich, denn über viele andere Generationsgenossen, über Paul Simon, Jimmy Hendrix, die ungefähr gleich alt sind oder geworden wären, gibt es ja unheimlich viele Bücher.
    Der amerikanische Folkrocksänger Bob Dylan und seine Kollegin Joan Baez, aufgenommen am 27.04.1965 in London
    Der amerikanische Folkrocksänger Bob Dylan und seine Kollegin Joan Baez, aufgenommen am 27.04.1965 in London (picture-alliance/ dpa)
    Also woran liegt das eigentlich, dass man über diese Frau nichts schreiben will oder schreiben kann? Liegt es vielleicht eben daran, dass das so ein gerade bruchloses Leben ist - das hat mich sehr interessiert zu sehen - also gibt es da irgendwelche Widerstände, gibt es da auch irgendwelche Zäsuren, gibt es Einschnitte, wo man sehen kann, dass die Entwicklung vielleicht gar nicht so gradlinig war, wie es eben nach außen hin scheint? Und dann hat mich natürlich interessiert, was macht sie musikalisch? Also wie ist diese Entwicklung verlaufen von einer Zeit, wo sie eben noch diese alten Balladen nachgesungen hat, wo sie angefangen hat, ihre eigenen Sachen zu schreiben, selber zur Liedermacherin zu werden, wo sie auch experimentelle Alben veröffentlicht hat, wo sie zum Beispiel Anfang der 70er Jahre nach Vietnam gereist ist, in einem Luftschutzkeller also eine ganze LP eingespielt hat, während auch gleichzeitig von ihrer eigenen Regierung die Stadt bombardiert wurde.
    Das sind also ganz unterschiedliche Schaffens- und Lebensphasen, und das wollte ich einfach mal in einem Bogen darstellen und ich fand es eben auch faszinierend, die neuere Zeit mit einzubeziehen. Sie hat sich ja ganz stark engagiert eben auch gegen die Präsidentschaft von Trump und gegen dessen Haltung und Einstellungen und hat sich da also auch wieder ganz weit aus dem Fenster gelehnt. Also auch diese neueste Zeit findet sich eben auch noch in dem Buch. Es ist ein Panorama geworden, bis eben in die Jetzt-Zeit mit Occupy und Womens March, das, wo sie auch wieder an vorderster Front eben mit dabei war.
    Buchmann: Stimmt, das Album, was Sie gerade erwähnt haben, nach ihrem Besuch in Vietnam, wo sie dann auch einige, quasi 'Field recordings' gemacht hat, und das dann auch mit reingebracht hat, das ist was, was man in ihrem Oeuvre, wenn man es nicht genau kennt, eigentlich nicht erwartet, oder? Man denkt doch eher, ja, diese reine Folksängerin und Singer- / Songwriterin, aber so was hätte man eigentlich nicht gedacht?
    Rosteck: Das hat sich eben relativ schnell bei ihr dann doch gewandelt, sie ist in den späten 60ern sehr, sehr engagiert geworden, und ich würde sagen, das Engagement hat stellenweise sogar den viel größeren Part eingenommen als das Musikalische bei ihr. Sie hat ihr Engagement in Amerika dermaßen eben auch den Leuten auch ein Dorn im Auge, dass sie über 20 Jahre in den USA keinen Plattenvertrag hatte, sondern in Europa ganz viel aufgetreten ist, ganz viel Tourneen gemacht hat, auch in Jugoslawien, sich im Bürgerkrieg eben auch profiliert hat und auch da versucht hat, eben Hilfe zu leisten, in Kambodscha, den Flüchtlingskindern, den Boat People in Vietnam, da war sie überall aktiv. Man erwartet es vielleicht schon von ihr, weil gerade in Amerika hat man natürlich gehofft, dass sie einfach sozusagen diese schönen Balladen einfach weitersingt und sich möglichst nicht gesellschaftlich oder politisch engagiert. Also gerade das Engagement ist in den letzten Jahrzehnten noch viel, viel stärker geworden, also man würde sagen, es ist gleichrangig eigentlich das politische und das musikalische bei ihr da. Aber die Leute, die sie eben nicht mochten, haben ihr das 'zu-schön-singen' eben vorgeworfen. Und die Leute, denen das politische Engagement zu stark war, die haben es eben nicht verbinden können, dass sie eben nicht bei ihrem Liedersingen einfach geblieben ist.
    "Ihr Wort hat Gewicht"
    Buchmann: Und sie hat ja auch von diversen Linken einiges auf den Deckel gekriegt sozusagen, weil sie ja anfangs - nicht nur anfangs - also sie war Kriegsgegnerin, also gegen den Vietnam Krieg, hat sich da auch sehr engagiert und war dann allerdings ein paar Jahre später dann auch noch mal in Südostasien und hat wiederum kritisiert die Etablierung von Gulags und die Unterdrückung und so weiter, auch in Vietnam und anderen Staaten.
    Rosteck: Ganz genau. Sie war ja keine Einäugige. Sie hat sich nie vor irgendeinen Karren spannen lassen. Sie hat auch in dem Moment, wo in Vietnam die sozialistische Regierung an der Macht war, hat das nicht einfach gleich toll gefunden, wie viele in Amerika, zum Beispiel Jane Fonda, die dann sagten: dann ist es ja alles gut da in Südostasien. Sie hat gemerkt, dass da genau so schlimme Dinge passieren, genau so viele Pogrome, genauso wie Folterungen und hat sich dann eben auch wieder so quergestellt gegen die gängige Meinung, hat aber einen Präsidenten wie Jimmy Carter dazu gebracht, eben die siebte US-Flotte zu entsenden, um diesen Leuten zu helfen.
    Also ihr Wort hat eben auch Gewicht. Sie war mit den ganz Großen dieser Welt ja eben auf Du und Du. Sie kannte Václav Havel persönlich, Martin Luther King, Francois Mitterand. Aber nicht, um sich jetzt mit diesen Prominenten zu sonnen oder sich mit denen an einen Tisch zu setzen, sondern um von denen auch konkrete politische Handlungen eben zu verlangen. Also sie konnte einfach, dadurch dass sie als Künstlerin so ein großes Gewicht hatte, konnte sie diese Herrschenden oder diese Regenten einfach ansprechen und sagen, ihr müsst jetzt mal konkret was machen. Und ich meine, da gibt es also sehr wenig Protestsänger oder überhaupt Sänger in den letzten 30, 40 Jahren, Liedermacher, die eigentlich diesen Einfluss hatten und die das eben auch ausgenutzt haben, nicht um ihren eigenen Ruhm zu mehren, sondern um wirklich konkret was für die Verbesserung für Menschenrechte auf der ganzen Welt zu tun.
    Glaube an die Wirkungskraft der Musik
    Buchmann: Welche Rolle kann die 76-Jährige, im Januar wird sie 77, aktuell in den USA spielen, was meinen Sie? Sie hat ja - wie Sie eben schon angesprochen haben - auch einen Anti-Trump Song, glaube ich im April diesen Jahres veröffentlicht.
    Rosteck: Genau. Sie hat sich also als 'Nasty Woman' bezeichnet, also in der Tradition dieses Vorwurfs, den Donald Trump eben an Hillary Clinton gerichtet hat. Sie hat also ein ziemlich aufmüpfiges Lied gegen ihn komponiert, das ist jetzt musikalisch vielleicht nicht das hochrangigste ihrer Laufbahn, aber sie hat auch da wieder ganz deutlich Stellung bezogen, sie hat eben direkt nach der Wahl Trumps - wie ich vorhin schon sagte - an diesem Women‘s Marches mitgewirkt, die auch teilweise initiiert. Sie singt auch heute noch vor Hochsicherheitsgefängnissen, wo Todeskandidaten festsitzen. In dem Moment, wo diese Exekutionen durchgeführt werden, sitzt sie also heute noch da und engagiert sich und singt eben.
    Die amerikanische Folk-Sängerin Joan Baez beim Paleo Festival in Nyon (Schweiz) 2015
    Die amerikanische Folk-Sängerin Joan Baez beim Paleo Festival in Nyon (Schweiz) 2015 (dpa / picture alliance / Martial Trezzini)
    Also sie hat immer noch diesen Glauben, den manche vielleicht etwas naiv finden können, aber der für sie ganz wichtig ist, dass Musik etwas bedeuten kann, das Musik etwas verändern kann. 'Music that matters', das war eigentlich immer so ein bisschen ihr Motto. Und jetzt hat sie letztes Jahr auch eben ein ganz großes Konzert gegeben zu ihrem 75. Geburtstag, hat nochmal die ganze alte Garde der Songwriter und Songwriterinnen eben eingeladen und jetzt kommt tatsächlich, wahrscheinlich ihre Abschiedstournee. Das hat sie selber gesagt, sie macht nur noch eine einzige, große Tournee. Sie wird auch nach Deutschland kommen und wird, glaube ich, da auch bei den Konzerten weniger wird es da um Musik gehen, sondern sie wird den Menschen, glaube ich, auch noch mal ganz stark eben ins Gewissen reden.
    Sie hat zum Beispiel, als sie jetzt im April aufgenommen wurde in die Rock'n'Roll Hall of Fame, hat sie ihre Dankesrede also genutzt, nicht um irgendwelchen Produzenten oder Weggefährten zu danken, sondern eine flammende Rede gehalten gegen die Zustände auf dieser Welt und halt also auch da wieder sozusagen diese musikalische Veranstaltung umgebogen zu einem politischen Statement. Also sie hat sich selber ihr Singen und ihr Schaffen eben auch mal als Waffe bezeichnet, also als eine pazifistische Art, eben Krieg zu führen gegen die Missstände in dieser Welt. Und ich glaube, da ist sie sich treu geblieben und da hat sie auch heute noch einiges beizutragen.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
    Jens Rosteck: "Joan Baez. Porträt einer Unbeugsamen"
    Osburg Verlag, Hamburg 2017. 350 Seiten, 24,00 Euro.