Archiv

Rücktritt nach 33 Jahren
Wollmert: "Para-Tischtennis ist viel besser geworden"

Von Barcelona 1992 bis Rio 2016 - Jochen Wollmert hat in seiner langen Karriere als Para-Tischtennisspieler sehr viel erlebt. Im Dlf erzählt er, wie sich der Sport verändert hat, was ihm besonders in Erinnerung bleibt und was er nun nach seiner Karriere machen möchte.

Jochen Wollmert im Gespräch mit Matthias Friebe |
Jochen Wollmert beim Aufschlag
Jochen Wollmert bei den Paralympics in Rio (imago/Pressefoto Baumann)
Eigentlich wäre 2021 mit den Paralmypics in Tokio der perfekter Abschluss gewesen, sagt Jochen Wollmert. Doch die Qualifikation klappte inmitten der Coronapandemie nicht. Deshalb nun das Karriereende nach 33 Jahren im hochklassigen Para-Tischtennis.

Heute viel bessere Qualität

Seit seinen Anfängen habe sich viel verändert, sagt Wollmert: "Man muss schon sagen also, wir sind natürlich in der Breite und der Qualität viel besser geworden." Statt sechs bis acht gebe es nun dreißig Topspieler, sagt Wollmert und erklärt die Faktoren für die Faszination an den Paralympischen Spielen, die er als Virus bezeichnet:
Die Atmosphäre sei besonders: mit vielen Zuschauern, anders als sonst im Para-Sport. Dennoch bleibe der Kontakt innerhalb der Sportlerinnen und Sportler familiär. Und auch die mediale Aufmerksamkeit nennt Wollmert als Faktor. Die habe sich auch in den vergangenen Jahrzehnten verbessert.
"Nichtsdestotrotz finde ich es immer noch verbesserungswürdig: Dass man halt in der Primetime, also ich sage mal von acht bis zehn abends, wo die meisten Leute in der Regel Fernsehen gucken, über uns berichten könnte."

Freiheit genießen, dann eventuelle Engagement im Parasport

Die Paralympics brachten Wollmert viele Highlights von Barcelona 1992 bis Rio 2016. Er habe im Sport vor allem gelernt, sich Ziele zu setzen und sich diesen Zielen dann unterzuordnen, sagt er rückblickend. Nun will er erstmal seine Freiheit genießen, kann sich aber in Zukunft auch vorstellen, seinen großen Erfahrungsschatz für den Deutschen Behindertensportverband einzusetzen.