"Dieses Imperium wurde im Gegensatz zu allen anderen in der Geschichte durch wirtschaftliche Manipulationen aufgebaut, durch Schwindel, durch Betrug, durch Verführung der Menschen zu unserem way of life, durch wirtschaftliche Attentäter. Ich war einer von ihnen."
John Perkins ist kein begnadeter Schreiber, doch seine Bekenntnisse lesen sich deshalb so interessant, weil er über detaillierte Kenntnisse der verschlungenen Innereien der imperialen Maschinerie der Vereinigten Staaten verfügt. Perkins nennt Namen und legt offen, wie dieses System der Ausbeutung und Bereicherung funktioniert. Dabei deckt er bisher weitgehend unbekannte Zusammenhänge zwischen Globalisierung, Amerikas Empirebestreben und der Bush-Dynastie auf. Obendrein ist das Buch ein hemmungslos persönlich gehaltener Bericht über die Ereignisse, die ihn dazu gezwungen hätten, zwischen seinem Gewissen und einem Leben in phantastischem Luxus zu wählen.
"Economic Hit Men” (EHM) sind hochintelligente, hochbezahlte Profis, die weltweit Länder um Zigmilliarden betrügen. (Sie) schleusen Weltbank- und Regierungsgelder und so genannte Entwicklungskredite in die Taschen von Großkonzernen und reichen Familien, die über die natürlichen Ressourcen der jeweiligen Länder verfügen. Zum Instrumentarium der Wirtschaftskiller gehören gezinkte Wirtschafts- und Finanzprognosen, Wahlmanipulationen, Schmiergelder, Erpressung, Sex und Mord. "
John Perkins wurde 1968 von der National Security Agency, dem Geheimdienst NSA, rekrutiert. Er studierte damals an der Wirtschaftshochschule der Universität Boston. Auf Anraten der NSA ging Perkins zum Peace Corps und arbeitete drei Jahre als Freiwilliger in Ekuador. Im Anschluss daran begann seine große Karriere. Er wurde Chefökonom des internationalen Consulting Konzerns Chas T. Main in Boston, der enge Verbindungen zur CIA unterhielt .
"Meine eigentliche Aufgabe war es, Geschäfte auszuhandeln. Ich gab anderen Ländern Kredite, die viel zu groß waren, als dass sie je zurückgezahlt werden könnten - sagen wir 1 Milliarde Dollar für ein Land wie Indonesien oder Ekuador, unter der Bedingung, dass 90 Prozent dieses Kredits an amerikanische Unternehmen wie Halliburton oder Bechtel zurückfließen würden, um eine Infrastruktur aufzubauen. Diese Unternehmen gingen dann hin und bauten ein elektrisches System oder Häfen oder Autobahnen, die im Grunde nur den reichsten Familien des Landes nützten. Den Armen dieser Länder blieben letztlich die gewaltigen Schulden, die sie unmöglich zurückzahlen konnten."
In Saudi Arabien funktionierte das Spiel, wie Perkins schildert, ein bisschen anders. Anfang der siebziger Jahre wirkte er bei der Umsetzung eines Planes mit, der Milliarden von Petrodollars zurück in die USA schleuste und die intime Beziehung zwischen dem wahabitischen Königshaus und US-Regierungen festigte.
"Wir haben ein Abkommen ausgearbeitet, wonach das saudische Königshaus zustimmte, den größten Teil der Petrodollars in den USA zu reinvestieren und sie in amerikanischen Regierungsanleihen anzulegen. Das Haus Saud stimmte zu, den Ölpreis innerhalb für uns akzeptabler Grenzen zu halten. Das haben sie auch in all diesen Jahren getan. Und wir verpflichteten uns, das Haus Saud an der Macht zu halten, solange sie dies taten."
Im Irak sei versucht worden, die gleiche Politik zu verfolgen, aber Saddam Hussein habe nicht angebissen, schreibt Perkins. Auch die CIA habe Saddam nicht erwischen können. In seiner Zeit als Economic Hit Man habe er ständig Schuldgefühle gehabt, sei jedoch nie stark genug gewesen, den Verführungen von Sex, Macht und Geld zu widerstehen, bekennt Perkins. Den Mut zur Umkehr und schließlich zur Veröffentlichung seiner Aktivitäten habe er erst angesichts der Terroranschläge vom 11. September 2001 gefasst. Die Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon seien die Folge des Tuns der Wirtschaftsattentäter, so lautet die Quintessenz der Bekenntnisse von John Perkins.
Barbara Jentzsch besprach: "Bekenntnisse eines Economic Hit Man" von John Perkins, erschienen im Riemann Verlag. Es hat 382 Seiten für 19 Euro.
John Perkins ist kein begnadeter Schreiber, doch seine Bekenntnisse lesen sich deshalb so interessant, weil er über detaillierte Kenntnisse der verschlungenen Innereien der imperialen Maschinerie der Vereinigten Staaten verfügt. Perkins nennt Namen und legt offen, wie dieses System der Ausbeutung und Bereicherung funktioniert. Dabei deckt er bisher weitgehend unbekannte Zusammenhänge zwischen Globalisierung, Amerikas Empirebestreben und der Bush-Dynastie auf. Obendrein ist das Buch ein hemmungslos persönlich gehaltener Bericht über die Ereignisse, die ihn dazu gezwungen hätten, zwischen seinem Gewissen und einem Leben in phantastischem Luxus zu wählen.
"Economic Hit Men” (EHM) sind hochintelligente, hochbezahlte Profis, die weltweit Länder um Zigmilliarden betrügen. (Sie) schleusen Weltbank- und Regierungsgelder und so genannte Entwicklungskredite in die Taschen von Großkonzernen und reichen Familien, die über die natürlichen Ressourcen der jeweiligen Länder verfügen. Zum Instrumentarium der Wirtschaftskiller gehören gezinkte Wirtschafts- und Finanzprognosen, Wahlmanipulationen, Schmiergelder, Erpressung, Sex und Mord. "
John Perkins wurde 1968 von der National Security Agency, dem Geheimdienst NSA, rekrutiert. Er studierte damals an der Wirtschaftshochschule der Universität Boston. Auf Anraten der NSA ging Perkins zum Peace Corps und arbeitete drei Jahre als Freiwilliger in Ekuador. Im Anschluss daran begann seine große Karriere. Er wurde Chefökonom des internationalen Consulting Konzerns Chas T. Main in Boston, der enge Verbindungen zur CIA unterhielt .
"Meine eigentliche Aufgabe war es, Geschäfte auszuhandeln. Ich gab anderen Ländern Kredite, die viel zu groß waren, als dass sie je zurückgezahlt werden könnten - sagen wir 1 Milliarde Dollar für ein Land wie Indonesien oder Ekuador, unter der Bedingung, dass 90 Prozent dieses Kredits an amerikanische Unternehmen wie Halliburton oder Bechtel zurückfließen würden, um eine Infrastruktur aufzubauen. Diese Unternehmen gingen dann hin und bauten ein elektrisches System oder Häfen oder Autobahnen, die im Grunde nur den reichsten Familien des Landes nützten. Den Armen dieser Länder blieben letztlich die gewaltigen Schulden, die sie unmöglich zurückzahlen konnten."
In Saudi Arabien funktionierte das Spiel, wie Perkins schildert, ein bisschen anders. Anfang der siebziger Jahre wirkte er bei der Umsetzung eines Planes mit, der Milliarden von Petrodollars zurück in die USA schleuste und die intime Beziehung zwischen dem wahabitischen Königshaus und US-Regierungen festigte.
"Wir haben ein Abkommen ausgearbeitet, wonach das saudische Königshaus zustimmte, den größten Teil der Petrodollars in den USA zu reinvestieren und sie in amerikanischen Regierungsanleihen anzulegen. Das Haus Saud stimmte zu, den Ölpreis innerhalb für uns akzeptabler Grenzen zu halten. Das haben sie auch in all diesen Jahren getan. Und wir verpflichteten uns, das Haus Saud an der Macht zu halten, solange sie dies taten."
Im Irak sei versucht worden, die gleiche Politik zu verfolgen, aber Saddam Hussein habe nicht angebissen, schreibt Perkins. Auch die CIA habe Saddam nicht erwischen können. In seiner Zeit als Economic Hit Man habe er ständig Schuldgefühle gehabt, sei jedoch nie stark genug gewesen, den Verführungen von Sex, Macht und Geld zu widerstehen, bekennt Perkins. Den Mut zur Umkehr und schließlich zur Veröffentlichung seiner Aktivitäten habe er erst angesichts der Terroranschläge vom 11. September 2001 gefasst. Die Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon seien die Folge des Tuns der Wirtschaftsattentäter, so lautet die Quintessenz der Bekenntnisse von John Perkins.
Barbara Jentzsch besprach: "Bekenntnisse eines Economic Hit Man" von John Perkins, erschienen im Riemann Verlag. Es hat 382 Seiten für 19 Euro.