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Joseph Louis de Lagrange

Wissenschaftler lebten während der französischen Revolution gefährlich – besonders jene, die nicht in Frankreich geboren waren. Einige wenige schafften es jedoch, unbehelligt wertvolle Arbeiten zu leisten, die auch heute noch von Bedeutung sind.

Damond Benningfield |
    Joseph Louis de Lagrange ist ein Beispiel dafür. Am 25.1.1736 wurde er als Sohn eines Franzosen und einer Italienerin in Turin geboren.

    Schon früh zeigte Lagrange eine außerordentliche Begabung für die Mathematik. Die Königlichen Artillerieschule in Turin ernannte ihn bereits im Alter von 17 Jahren zum Mathematikprofessor. Später leitete er die Berliner Akademie der Wissenschaften. 1787 nahm er eine Einladung an die Ecole Normale und die Ecole Polytechnique in Paris an.

    Zu dem Zeitpunkt hatte Lagrange eine neue Form der Mathematik entwickelt – die Variationsrechnung. Mit ihr als Grundlage konnte er Pionierarbeit auf dem Gebiet der Mechanik leisten. Wichtig für die Astronomie waren seine Gleichungen, mit denen er die Wechselwirkungen von festen Himmelskörpern erklären konnte – wie z.B. Erde, Sonne und Mond.

    Nach der Revolution wurden die meisten Ausländer aus Frankreich verbannt. Lagrange bat man jedoch zu bleiben. Er wurde sogar Leiter einer Kommission, die eine neues System für Gewichte und Maße entwickeln sollte. Diese Kommission führte das Metermaß als Maßeinheit ein. Sie definierte es als ein Zehnmillionstel der Entfernung vom Erdäquator zu den Polen.

    Zwar wurde diese Definition längst verworfen, doch nutzen Menschen in vielen Ländern der Erde das Metermaß noch immer als Standardlängenmaß.