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Journalismus im Wandel
Neuland durch crossmediale Veränderungen

Der Journalismus befindet sich im Wandel. Fast täglich werden die Leser, Zuhörer und Zuschauer, aber auch die Macher mit neuen Trends und Begriffen konfrontiert. Heute findet in Magdeburg die "Think Cross - Change Media!" - Konferenz statt. Sie bietet Workshops und Vorträge zu Themen rund um den trans- und crossmedialen Journalismus an.

    Ein Journalist hält ein Smartphone hoch.
    Das Smartphone wird auch im Journalismus immer wichtiger. (dpa/ederico Gambarini)
    Kuratierender Journalist, Transmediales Erzählen, Story Telling Tools, Social Media Management, Datenjournalismus - alles Begriffe die in der neuen Medienwelt längst Normalität sind. So scheint es. Doch für viele Journalisten sind sie handwerkliches Neuland.
    "Manche trauen sich an ein solches Feld was ihnen ja eher fernliegt und was ja auch neu in ihrem Berufsfeld ist eher ran, indem sie niedrigschwellig mal so eine Konferenz besuchen und das ist auch für viele eine Möglichkeit Schwellenängste abzubauen."
    erklärt die Konferenzleiterin Prof. Dr. Ilona Wuschig, eines der Haupt-anliegen der heute beginnenden "Think Cross Change Media!"-Konferenz in Magdeburg. Einer der Referenten ist Marc Biskup. Er ist Multimedia-Redakteur und Trimedialer Nachrichtenkoordinator beim MDR. Als solcher koordiniert er, wie zum Beispiel das Thema einer Radioreportage von den anderen Ressorts so aufbereitet wird, dass sich im Zusammenspiel der Medien ein wirklicher journalistischer Mehrwert für den User ergibt. Das sind dann zum Beispiel Zusatzinformationen auf der Homepage des Senders, die im Kernbeitrag nicht auftauchen.
    "Wir müssen jetzt noch weiter gehen und uns überlegen, wie kriegen wir Ideen ran. Und nicht mehr für welchen Kanal kriegen wir Ideen ran. Im besten Falle geht es bald nur noch um die Inhalte."
    Neue Erzählstrategien sind gefragt
    Biskup weiss, dass ist eine Herausforderung die oft mit Ängsten verbunden ist, und zwar nicht nur für ältere Journalisten. Neben dem trimedialen Mitdenken kommen auf die Journalisten aber auch neue Erzählstrategien zu. Der neueste Trend heißt Multiple-Journalism oder die multimediale Reportage im Web. Der britische Guardian war eine der ersten Zeitungen, die diese neue journalistische Disziplin praktizierte.
    2013 erschien mit "The Firestorm" eine große Multimedia-Reportage. Sie erzählte die Geschichte einer australischen Familie, die regelmäßig von Buschfeuern heimgesucht wurde. Die interaktive Geschichte betritt man über eine Startpage. Ab da hat der User die Möglichkeit sich die Geschichte entsprechend seiner Interessen, unter verschiedenen journalistischen Aspekten zu betrachten. Interessieren ihn die ökologischen Aspekte der Katastrophe wird er sich eher für die Klimagrafiken und Textbeiträge zum Klimawandel in Australien entscheiden.
    Multimedia-Story
    Liegt sein Fokus eher auf der Perspektive der Protagonisten, wird er sich die Geschichte vermutlich anhand der Audioclips erzählen lassen in denen die Familie schildert wie sie die Buschfeuer erlebt hat. Alle Optionen sind möglich, weil eine gut erzählte Mulitmedia-Story all diese Aspekte zum Thema abbilden wird. Das der Journalist der Zukunft aber deshalb ein Medialer-Alleskönner sein muss, die weitverbreitete Angst der Kollegen, teilt Ilona Wuschig nicht. Aber auch sie weiß, dass das trimediale Mitdenken für die Journalisten zukünftig zum Handwerk dazugehören wird. Und der Social-Media-Redakteur Biskup, beschreibt noch eine ganz andere Hoffnung, die er mit den neuen Erzählweisen und Tools verbindet.
    "Durch diese ganzen crossmedialen Veränderungen, stellt sich der Mensch als Autor auch wieder viel stärker in den Mittelpunkt. Du hast halt eben ganz konkret diesen einen Autoren mit dem die Leser, Zuhörer oder Zuschauer interagieren wollen. Und deswegen ist das vielleicht auch so die Hoffnung, dass der Journalist als Person in den Mittelpunkt rückt - als Mensch der Geschichten sucht und erzählt."