"Das mag jetzt vielleicht im ersten Moment so wirken, aber nein, wir haben kein Problem mit der Pressefreiheit", sagte Medienblogger Peter Stawowy im Deutschlandfunk. Der Pegida-Demonstrant und LKA-Mann sei nicht repräsentativ für die Mehrheit der Menschen in Sachsen, so Stawowy, der auch als Medien- und Politikberater arbeitet und in dieser Funktion unter anderem die sächsische CDU berät.
Anders ordnet der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes, Frank Überall, den Vorgang ein: "Ein Mitarbeiter von Sachsens oberster Sicherheitsbehörde auf Pöbel-Trip bei Pegida? Und dann in bester Urlaubsstimmung mal eben die Pressefreiheit aushebeln. Was anderswo zum Slapstick taugt, ist in Sachsen offenbar normal", so Überall.
Grundkenntnisse über Medien fehlen
Medienblogger Stawowy gesteht zu, dass viele sächsische Verwaltungsinstitutionen Mitarbeiter hätten, die Pegida sehr zugeneigt sind – das würde an dieser Stelle offenbar. Was der betreffende LKA-Mitarbeiter gemacht habe, sei aber nicht verboten.
Den Politik-Journalismus in Sachsen sieht Stawowy nicht gefährdet: "Das läuft!" Alle Seiten arbeiteten da professionell, Journalisten, Ministeriumssprecher und die Politiker.
Anderes offenbare aber der Blick auf die allgemeine Bevölkerung, wie der Blogger meint. Da kriege er dann auch mal Sätze an den Kopf geknallt wie: "Naja, wir haben ja aber doch die gleiche Zensur wie in der DDR." Vielen Bürgerinnen und Bürgern fehlten fundamentale Grundkenntnisse darüber, wie Medien funktionieren - und das sei ein massives Problem. Zumal einige davon wohl auch in obersten Ermittlungsbehörden arbeiteten, so Stawowy.