Vor Landtagswahlen
Journalisten-Verband DJV: Keine Gespräche mit AfD

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) distanziert sich Wochen vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland von der AfD. Das geht aus einem Positionspapier des Bundesvorstands der Gewerkschaft hervor, aus dem die Deutsche Presse-Agentur zitiert.

    Schild des Deutschen Journalisten-Verbandes an der Bundesgeschäftsstelle in Berlin.
    Der DJV distanziert sich von der AfD (IMAGO / Steinach / IMAGO / Sascha Steinach)
    In dem Dokument heißt es, man werde "keine politischen Gespräche mit Repräsentant*innen verfassungsfeindlicher Parteien oder Gruppierungen führen, egal auf welcher staatlichen Ebene". Man werde auch keine Vertreterinnen und Vertreter zu Veranstaltungen entsenden, die von verfassungsfeindlichen Parteien und ihnen nahestehenden Organisationen initiiert oder dominiert werden, so der DJV weiter. Bislang gelte der Passus für die AfD; man halte ihn aber bewusst offen, falls weitere Parteien hinzukommen sollten. Das Papier ist nicht bindend für die Mitglieder, es beschreibt die Haltung des Vorstands.

    "AfD will Diskurs zerstören"

    Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster, der selbst kein Parteibuch hat, sagte zur Begründung zu dem Positionspapier: "Die AfD versucht, Diskurs zu zerstören." In der Erklärung heißt es auch, die Gewerkschaft sorge sich um die Pressefreiheit. "Es ist nicht mehr auszuschließen, dass extreme und pressefeindliche politische Kräfte in den Bundesländern in Regierungsverantwortung kommen und ihre verfassungsfeindlichen Vorstellungen von Medienpolitik umsetzen." Die Gewerkschaft wirft der AfD unter anderem vor, durch Hass und Hetze ein gesellschaftliches Klima befördert zu haben, in dem Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten alltäglich geworden seien. Die Mitgliederzahl beim DJV liegt bei 27 000. In den vergangenen Jahren ging die Zahl zurück.
    Diese Nachricht wurde am 17.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.