Das bedeutet, dass der Iran ab sofort nicht mehr an internationalen Wettkämpfen teilnehmen darf. Auch von allen weiteren Aktivitäten der International Judo Federation IJF bleibt der iranische Verband ausgeschlossen, denn er habe gleich gegen mehrere Statuten und Regeln der IJF verstoßen.
Hintergrund ist ein politisch motivierter Streit: Bei der WM in Tokio Ende August sollte der 27-jährige Saeid Mollaei auf Anweisung der iranischen Regierung im Halbfinale gegen den Belgier Matthias Casse nicht antreten. So wäre er einem möglichen Finale gegen den Israeli Sagi Muki aus dem Weg gegangen.
Der Ex-Weltmeister Saeid Mollaei widersetzte sich jedoch dieser Anordnung - trat an, aber verlor - absichtlich. Als der Israeli das Turnier gewann, gratulierte Mollai auf Instagram. Anschließend befürchtete er Repressionen gegen sich und seine Familie, daher traute er sich nicht in sein Heimatland Iran zurück und setzte sich nach Deutschland ab.
Mollaei bei Olympia im Flüchtlingsteam?
Im Großraum Mannheim/Heidelberg lebt seine Partnerin, eine Deutsche. Der Iran und Israel sind politisch verfeindet. Schon seit vielen Jahren treten iranische Sportler nicht gegen israelische Gegner an. Gegen die nun verhängte Sperre kann der Iranische Judo-Verband Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS einlegen. Bei den olympischen Spielen im nächsten Jahr könnte Saeid Mollaei im Flüchtlingsteam des IOC antreten.