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Unesco
Jüdisch-mittelalterliche Stätten in Erfurt sind Weltkulturerbe

Die UNESCO hat die jüdisch-mittelalterlichen Stätten in Erfurt in das Weltkulturerbe aufgenommen. Das entschied das zuständige Kommittee der UNO-Kulturorganisation bei seiner Tagung in der saudischen Hauptstadt Riad.

    Die Alte Synagoge im Zentrum der Stadt Erfurt, Thüringen.
    Die Alte Synagoge im Zentrum der Stadt Erfurt, Thüringen. (picture alliance / dpa / Bodo Schackow)
    Ausgezeichnet wurden unter anderem mehrere Bauten der Altstadt, darunter die Mikwe, ein vor rund 16 Jahren durch Zufall entdecktes mittelalterliches Ritualbad, sowie das vermutlich um 1250 errichtete sogenannte Steinhaus und die Alte Synagoge von Erfurt. Deutschlands Botschafterin bei der UNESCO, Püschel, sprach von einem wichtigen Beitrag, die gemeinsamen Wurzeln von Juden und Christen in Deutschland und Europa sichtbar zu machen. Thüringen hat damit insgesamt fünf Welterbestätten, bundesweit sind es 52.

    Auch Grabungsstätte im Westjordanland nun Welterbe

    Zuvor hatte das Komitee die archäologische Grabungstätte des alten Jericho, Tell es-Sultan, zum Weltkulturerbe ernannt. Tell es-Sultan liegt im palästinensischen Westjordanland und ist mit seiner mehr als 12.000 Jahre alten Geschichte als die älteste und am tiefsten gelegene Stadt der Welt bekannt. Neue archäologische Funde weisen nach Angaben der UNESCO auf eine Kontinuität des palästinensischen Erbes seit Jahrtausenden hin.
    In Israel wurde die Aufnahme Jerichos in die Welterbestätten mit Kritik aufgenommen. Der Abgeordnete Illouz sagte, die UNESCO werde damit der biblischen Bedeutung der Stadt nicht gerecht. Es handele sich um eine Beleidigung für Millionen von Juden und Christen in der ganzen Welt.
    Diese Nachricht wurde am 18.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.