
Nach der Machtübernahme Hitlers entzog das NS-Regime jüdischen Musikern zunehmend die Auftrittsmöglichkeiten. Nach und nach wurden sie aus staatlichen und privaten Orchestern ausgeschlossen - und gründeten schließlich eigene Ensembles. So entstand beispielsweise das Jüdische Kammerorchester Hamburg, gegründet 1934 als Notgemeinschaft von Berufsmusikern. Seit seiner Wiederbelebung 2018 erinnert es an vergessene Komponisten und deren Werke, genau wie die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden. Eine andere Philosophie vertritt das Jewish Chamber Orchestra Munich, das sich nach einer Umbenennung das Jüdisch-Sein in den Namen geschrieben hat. Es möchte jüdische Gegenwartskultur sichtbar machen und nicht ausschließlich an die Shoah erinnern. Diese Sendung porträtiert die drei Kammerorchester in ihrem historischen und gesamtgesellschaftlichen Kontext.